In den vergangenen Wochen und Monaten hat man neben Blockchain, Bitcoin, etc. verstärkt von NFTs gehört. Doch was sind diese NFTs und was kann man überhaupt mit ihnen anstellen? Welche Bedeutung haben sie neben Bitcoin?
Zum Vergleich – Bitcoins können beliebig oft ausgetauscht werden, da sich Ihr Wert nicht verändert. Ebenso Bargeld ist beliebig oft austauschbar, da der Gegenwert von einem 50-Euro-Schein denselben Gegenwert hat wie ein anderer 50-Euro-Schein.
NFTs lassen sich demnach eher mit Kunstwerken vergleichen, da diese einen sehr individuellen Wert besitzen. Grundsätzlich lässt sich jeder Vermögenswert digitalisieren und zu einem NFT formen. Egal, ob Videos, Musik oder physische Werte. Wichtig hierbei ist lediglich, dass diese NFT eine oder mehrere Informationen enthalten, welche die Einzigartigkeit belegen.
NFTs basieren wie Bitcoin oder andere Kryptowährungen auf der Blockchain. Mehr zum Thema Blockchain erfährst du hier:
https://blog.liquam.com/die-blockchain-und-m%C3%B6gliche-anwendungsbereiche
Auf der Blockchain wird alles dezentral gespeichert und lässt sich somit nachverfolgen. Ein NFT kann also nicht auf der Blockchain kopiert werden, so dass die Einzigartigkeit bestehen bleibt. Selbstverständlich könnten digitale Kunstwerke vervielfältigt werden (z.B. durch Screenshots o.ä.), so dass es wie auch bei physischen Kunstwerken Fälschungen geben kann. Der Unterschied hierbei ist, dass ein NFT virtuell oder digital besteht und sich ein Picasso zu Hause an die Wand hängen lässt. Hier stellt sich schnell die Frage, ob es dann überhaupt notwendig ist, dass man ein NFT-Original hat, weil man genauso gut auch eine Kopie auf seinem Handy oder Laptop haben könnte. Dabei sollte man jedoch nicht vernachlässigen wie viel Zeit wir bereits jetzt in der digitalen Welt verbringen. Von daher sollte der Gedanke von digitalem Besitz nicht so abwegig erscheinen.
Da NFTs eher ein Thema der jüngeren Vergangenheit sind und noch nicht so lange ein Thema sind, gibt es derzeit einen großen Hype und viele neue Anwendungsmöglichkeiten werden laufend etabliert. In den letzten Wochen gab es bereits bei bekannten Auktionshäusern z.B. bei Christie’s oder Sotheby’s unterschiedliche Auktionen, wo Kunstwerke für mehrere Millionen verkauft wurden.
Da vor allem in den USA das Thema Sport Sammelkarten sehr groß ist, hat die nordamerikanische Basketballliga (NBA) ebenfalls das Thema NFT für sich entdeckt. Mit NBA Top Shots gibt es die Möglichkeit kurze Videoclips zu kaufen. Auch hier sind bereits große Geldsummen geflossen und die digitalen Assets sind stark angestiegen. Auch im Bereich Gaming kommen NFTs zum Einsatz. Anders als bisher, wo der Spieleentwickler die digitalen Waffen, Gebäude oder ähnliches besitzt, ist es bei Spieltiteln wie CryptoKitties oder Decentraland ebenfalls so, dass die virtuellen Gegenstände dem Spieler gehören.
Da wir nicht nur im Blockchain-Bereich mit neuen Anwendungen und darauf basierenden Technologien voranschreiten, sondern auch in anderen Bereichen immer weitere Fortschritte machen, könnten NFTs zum Beispiel zum Einsatz kommen, um Reden von Politikern, Prominenten oder anderen Meinungsmachern zu identifizieren.
Da bereits einige Deep Fakes (realistisch wirkende Videos/Sprachaufnahmen/Bilder) sehr gut sind, könnten schnell Falschinformationen verbreitet werden, die u.U. für Chaos sorgen könnten. Mit Hilfe von NFTs könnten sich entsprechende Nachrichten, Reden o.ä. verifizieren lassen. Bei Ticketverkäufen kommt es ebenfalls häufig zu Fälschungen oder zum Kauf von einer Vielzahl von Tickets, die man anschließend weiterverkauft. Auch hier könnten die Eintrittskarten in Form von NFTs auf der Blockchain abgelegt werden und der Verkauf könnte an eine blockchainbasierte Identität gebunden sein, so dass es keine Massenkäufe von einer einzigen Person mehr gibt. Ebenso besteht die Möglichkeit NFTs zu nutzen, um z.B. physische Werte kleinteiliger aufzuteilen. So könnte bspw. ein Museum Artefakte, Gemälde o.ä. durch NFTs finanzieren und entsprechend das Recht erhalten das Kunstwerk auszustellen.
Ebenso wie bei Kryptowährungen beschränkt sich die Anwendung derzeit vorrangig stark in Richtung Investitionen. Auch für Sammler und Kunstliebhaber ist der Einsatz von NFTs derzeit interessant und bietet durchaus entsprechenden Nutzen. Es bleibt abzuwarten, ob sich auch weitere Anwendungsfälle herauskristallisieren werden, die auch abseits von Spekulation einen Mehrwert bieten könnten. Hier könnte zumindest der Ansatz hinsichtlich der Validierung von Nachrichten spannend sein.
Ebenso wie bei Kryptowährungen ist auch das Thema Nachhaltigkeit bei NFTs nicht zu vernachlässigen. Durch den hohen Stromverbrauch, der für Transaktionen benötigt wird, stehen blockchainbasierte Modelle regelmäßig zu Recht in der Kritik. Eine NFT-Transaktion benötigt im Schnitt ca. 83 Kilowattstunden an Strom. Hier wird derzeit allerdings an einer neuen Methode zur Überprüfung der Blockchain gearbeitet, so dass zukünftig u.U. ein deutlich niedriger Stromverbrauch möglich wäre.
Du möchtest mehr über NFTs wissen? In unserem Oster-Special Podcast haben wir bereits über NFTs gesprochen. Höre gerne nochmal in diese spannende Folge voller Kuriositäten aus der Digital-Szene rein.
Digital Expert bei 25R