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Ich habe gerade auf dem Weg hierher gesehen, dass Homeschooling wieder bei Twitter trendet.
Heute Tag 2, gestern war es Tag 1.
Ganz genau, man muss ja sagen, dass die Ambition der Regierung beim Thema Digitalisierung gerne kritisch diskutiert wird, aber man sollte auch mal anmerken, dass eSport flächendeckend verfügbar war.
Ja, super, bei Bildungplattformen war das gestern nicht der Fall. Das offenbart dann mal wieder, wo wir bei der Digitalisierung stehen. Man sagt uns ja immer, wir sollen nicht so schlecht über Digitalisierung reden, aber jetzt wird Homeschooling ja schon das zweite Mal in dieser Pandemie wichtig und die Server versagen.
Ja, ganz genau. Man stellt fest, es dauert dann vielleicht doch manchmal ein bisschen länger, etwas zu digitalisieren. Einige weitere Services sind für Donald Trump nicht mehr verfügbar. Man hat natürlich davon gehört, dass gerade die Social-Media-Accounts von Donald Trump auf Facebook und Twitter und so weiter eingeschränkt wurden. Aber nicht nur die hat es getroffen, sondern es hat noch andere Dienste getroffen. Vielleicht ist das gar nicht so publik geworden, aber durchaus interessant, wir haben in der Vergangenheit häufiger drüber gesprochen, Shopify zum Beispiel hat auch die Accounts von Trump geschlossen.
Genau, Shopify hat die Accounts geschlossen. Twitter hat das jetzt auch, ich weiß gar nicht, ob sie es komplett gesperrt haben oder nur zeitlich begrenzt haben, aber ich glaube komplett gesperrt. Auch weitere Plattformen sind davon betroffen, wobei ich mich jetzt mal frage, ob andere Plattformen auch nicht einfach nur aufspringen. Sie nutzen jetzt gerade diese Marketing-Maschinerie, die dort läuft und Tinder sperrt morgen vielleicht auch das Profil.
Ja, es war wohl wirklich so, ich hatte ein Bild gesehen von NBC, dass auch Grindr Trump gesperrt hat. Ich glaube aber nicht, dass er da vorher einen Account gehabt hat. Also es ist schon so, dass jetzt viele natürlich auf diesen Zug mit aufspringen und sich jetzt auch trauen, weil die Großen vorgeprescht sind. Aber Shopify ist ja die eCommerce-Plattform, über die wir häufig schon gesprochen haben und da hat die Trump Organisation und eben auch die Webseite von seiner Wahlkampagne ihre Shops laufen. Du kannst Merchandise kaufen, zum Beispiel diese Make America Great Again Cap und die haben bereits als einer der ersten die Shops geschlossen und auch dauerhaft geschlossen. Bei Twitter war es ja noch so, dass es vorübergehend war. Aber Shopify hat die Accounts gleich ganz dicht gemacht und das auch begründet. Ich zitiere mal: “Sie verbieten Bewerbung oder Unterstützung von Organisationen, Plattformen oder Personen, die Gewalt androhen oder gutheißen.” Und das war auch gar nicht das erste Mal, schon 2018 haben sie andere Shops von einigen rechten Gruppen geschlossen. Das ist auch eine Richtlinie und der CEO folgt dieser Einstellung. Auch sowas wie Stripe, das ist in Deutschland jetzt nicht so bekannt, ist aber in den USA eine der größten Online Zahlungsdienstleister 2019 mit 22,5 Milliarden Dollar bewertet, verarbeitet keine Zahlungen mehr für die Wahlkampf-Webseite von Trump. Man sieht also, da werden auch viele andere Services und nicht nur diese Social Media Services gekappt.
Und es macht auch mal wieder deutlich, was diese Player für eine Macht haben. Also nicht mehr nur Twitter, Facebook und Co., sondern auch tatsächlich jemand wie Shopify. Shopify hat mittlerweile eine Größe erreicht und wenn Shopify die Shops für Trump schließt, was passiert dann? Wir wollen das nicht politisch diskutieren, aber jetzt ist es Trump, morgen ist es dann aber vielleicht irgendjemand anderes. Was machen wir, wenn der CEO sich mal ändert und dann nicht mehr die Einstellung hat, die dieser jetzt gerade verfolgt. Wir wollen jetzt gar nicht diskutieren, ob das gerade richtig ist oder nicht, aber man sieht einfach, was die für einen Einfluss haben und was die damit bewegen können. Und heute ist es dann A morgen ist es dann B, was die eventuell sperren würden. Es ist auf jeden Fall ein Thema, mit dem man sich beschäftigen sollte und man gesellschaftlich mal diskutieren sollte, ob das so gut ist, was da gerade passiert. Also wie gesagt, wir wollen das inhaltlich nicht bewerten, ob es richtig ist, aber man sieht einfach, was die für einen Einfluss haben.
Absolut, ich bin absolut bei dir. Ich würde sagen, bei Shopify ist es vielleicht noch einfach, dass du dir recht leicht auf deinem eigenen Server einen eigenen Shop hochziehst. Das kriegst du leicht hin. Es gibt aber ein anderes gutes Beispiel, das noch viel stärker in deine Richtung geht, und zwar ist es Parler. Hat man vielleicht auch mal gehört, das ist eine Social-Media-Plattform. Und als es anfing, dass Twitter und Facebook gerade im Zuge von diesen Informationen zu den Wahlen und dem Coronavirus gegen falsche Informationen viel stärker vorgegangen ist und das auch gelabelt wurde, wurde diese Social-Media-Plattform Parler viel stärker von diesen Gruppen genutzt. Die Plattform ist 2018 gegründet worden und verständigt sich darauf, dass man eine komplette Meinungsfreiheit hat und alles sagen kann, was man möchte, also alles, was die Verfassung zulässt. Die hat natürlich jetzt nochmal einen richtigen Aufschwung bekommen. Google und Apple haben die Parler-App aus ihren Stores genommen. Normalerweise konntest du die App weiterverwenden, wenn du sie schon installiert hast und gerade bei Android Geräten, hättest du sie ja auch anders herunterladen können. Jetzt geht es in deine Richtung, denn Amazon hat gesagt, dass sie den Webservice unterbinden. Das ist natürlich eigentlich das Rückgrat, nicht nur von Parler, sondern von ganz vielen Sachen im Internet.
Wenn AWS die Accounts schließt, dann geht natürlich gar nichts mehr, dann ist die komplette Infrastruktur weg. Die App kann nicht mehr benutzt werden. Webseiten sind nicht mehr aufrufbar und ich glaube der Service ist auch definitiv nicht mehr verfügbar. Also ich kann nicht mal mehr die Website aufrufen. Die kann ich vielleicht noch woanders launchen aber die ganze Infrastruktur ist weg. Und man sagt dazu, dass sich ein Cloud Native entwickelt hat, das heißt, dass es auf die Infrastruktur von AWS zugeschnitten ist und genau da entwickelt wurde, dann kann ich natürlich auch nicht einfach zu Azure umziehen.
Genau das ist vielleicht auch mal ganz wichtig. Vielleicht ist es gar nicht so ganz bekannt. Viele wissen vielleicht, dass AWS die Server-Leistungen sind, die ich von Amazon nutzen kann. Die gibt es eben auch von anderen wie von Microsoft und Co., es ist aber einfach so, dass diese Server-Leistungen erheblich mehr sind als einfach nur Rechenleistungen. Das sind wirklich High-Level-Services, die eng mit Lösungen verknüpft sind und da kann ich nicht einfach mal kurz umziehen. Das dauert Monate, gerade bei komplexen Lösungen. Parler hat immer 30 Stunden, um es hinzubekommen, dass man sagen muss, es würde jetzt wahrscheinlich auch gleich schießen.
Was man auch sagen muss, Azure würde das Konto wahrscheinlich auch gleich schließen.
Das hat Parler selber auch gesagt. In dem Moment, wo die große Ankündigung von Google, Amazon und Apple kam, dass sie die nicht mehr wollen, sind auch alle anderen zurückgeschreckt. Jeder mit einem großen Namen würde das niemals bei sich hosten wollen, weil zum einen hat man so unglaublich viel Ärger mit den Behörden und du hast unglaublich viel schlechte Presse. Und bevor ich als Hoster meinen Service dichtmachen muss, werfe ich doch denjenigen raus, der da irgendwie Ärger macht. Und die Rechtslage bei Amazon, also die Verträge sind wohl ziemlich klar, die können sie einfach rauswerfen, wenn sie wollten. Und willst du dich mit den Rechtsanwälten einer riesigen Kriegskasse von Amazon anlegen? Die können ja ewig klagen. Parler hat gestern Klage eingereicht, aber dem wird keine Chance zugesprochen.
Da kann man schon sagen, dass das Jahr ziemlich schlecht beginnt. Das geht noch gar nicht so lange und das war schon verrucht. Also es ist jetzt nicht so, dass das ein sauberer Service war, die waren schon angezählt. Auch die App Store-Sperre kam nicht überraschend. Es gab immer mal wieder von Google und Apple Auflagen, die besagt haben, dass sie die Moderationsrichtlinien ja hassen müssen und sie ihre Inhalte unter Kontrolle bringen müssen. Die Auflage haben sie schon lange und deswegen kommt das für die nicht ganz überraschend. Stelle dir mal vor, du wachst morgens auf und das erste was du liest ist die E-Mail von Apple, dass du Stellung beziehen musst und im Play Store bist du schon längst gesperrt. Und am nächsten Morgen wachst du auf und deine komplette Infrastruktur ist gelöscht, das ist schon ein schlechter Jahresstart.
Ja, das stimmt. Ich weiß nicht genau, ob das überhaupt verifiziert ist, aber CNBC hat nochmal berichtet, dass wohl dieser Anstoß dazu, dass Amazon Parler vom AWS löscht, wohl von den Mitarbeitern kam. Es ist natürlich auch eine Frage, wer das Unternehmen leitet, also du bist dann sehr abhängig davon. Es ist wohl eine Gruppe, ich glaube Amazon Employee for Climate Change, passt jetzt vielleicht nicht ganz so, ist aber eine Interessenvertretung bei Amazon, die sehr stark ist und auf die in der Vergangenheit wohl häufiger mal gehört wurde. Die haben da starken Einfluss genommen, sagt man. Ich bin auch der Meinung, wir sollten hier nicht zu politisch werden, aber ich finde, was man ganz klar sagen kann ist, dass jetzt kurz vor Feierabend des Präsidenten, er hat ja noch knapp zwei Wochen, die Tech-Unternehmen sich jetzt irgendwie wandeln. Vier Jahre lang machen sie das alles mit und geben ihm die Plattform und jetzt merken sie, dass er angezählt ist und es sowieso nicht mehr so lange schafft und sich jetzt noch mal so ein richtiges Ding erlaubt und dann werfen sie ihn zwei Wochen vorher medienwirksam raus. Gleichzeitig weiß man, dass jetzt die Demokraten kommen. Es wurde viel darüber berichtet, dass man über die Regulierung von den großen Tech-Konzernen nachdenkt. Ob es so richtig war, dass man jetzt plötzlich auf einmal die Entscheidung getroffen hat, naja. Bleiben wir bei Amazon und Jeff Bezos. In der Vergangenheit haben wir schon mal darüber berichtet, dass Amazon sehr stark im Gesundheitssektor unterwegs ist.
Genau. Jeff Bezos hat ja in der Vergangenheit ein Gesundheitsprojekt gestartet, unter anderem mit Warren Buffett und auch JP Morgan war mit dabei, weil sie das Gesundheitswesen in den USA grundlegend verändern wollen. Das Gesundheitswesen in den USA ist sehr schwerfällig. Warren Buffett hat dazu mal gesagt, dass es ein hungriger Bandwurm sei und man hat dann gesagt, dass man dieses Gesundheitswesen grundlegend verändern will, daraufhin hat man ein Gesundheitsprojekt gestartet. Wir hatten häufig auch im Zuge von Versicherungen darüber gesprochen, weil Amazon in den USA ja mittlerweile auch Versicherungen zur Verfügung stellt und man sein Bankkonto dort bekommt. Es ist natürlich für Amazon und für Apple relativ einfach, sein Kapital zu nutzen, um einfach ein Versicherungsprodukt zu bauen. Plus, dass Amazon natürlich verdammt gute Daten über die Kunden und auch über die Mitarbeiter hat und natürlich richtig gute Versicherungsprodukte bauen kann und wahrscheinlich mehr als eine Allianz jemals an Daten sammeln und verwerten kann. Dazu müssen sie auf keinen Rückversicherer zurückgreifen und können eigentlich alles aus eigener Tasche finanzieren. Und hier hatte sich Bezos mit Investment-Unternehmen aber auch mit Banken zusammengetan, um gemeinsam ein Gesundheitsprojekt auf die Beine zu stellen.
Genau, das Projekt “Haven”, und das gibt’s jetzt eigentlich auch schon seit drei Jahren. 57 Mitarbeiter in Boston hat das Unternehmen und sie wollten eine eigene Krankenversicherung mit einem eigenen starken digitalisierten Ärtzte-System und direktem Zugang zu Medikamenten aufbauen. Über Medikamente haben wir auch schon gesprochen, Amazon hat sich PillPack gekauft. Sie wollen die Services gut zusammenbringen und dann da, wo wirklich ein Problem in der Gesellschaft in den USA ist, eine Lösung anbieten. Zuerst war der Gedanke “Haven” erst mal nur für die eigenen Mitarbeiter anzubieten und es dann später für die Gesellschaft in den USA bereitzustellen.
Ja, und das scheint auch so. Man findet keine klare Aussage, warum das eigentlich eingestellt wurde. Zumindest habe ich nichts Eindeutiges gelesen, dass jemand dort Bezug zu genommen hat. Man munkelt aber, dass es ein wenig die Kombination war. Man hat auf der einen Seite eine Klientel von Amazon-Mitarbeitern und auf der anderen Seite eine Klientel von Bankmitarbeitern und die muss man eigentlich zusammenbringen. Und wenn es dort tatsächlich einen gewissen Zielgruppen-Konflikt gab und diese Zielgruppen, gerade zum Start des Projektes, nicht wirklich zusammenzuführen waren, ist das natürlich schade, weil ja die Mitarbeiter eigentlich ja nur die erste Zielgruppe waren. Ich glaube, der Schritt danach wäre richtig interessant geworden. Klar, für die Amerikaner ist auch der erste Schritt schon enorm, da gibt’s halt kein Gesundheitswesen wie hier in Deutschland, sodass jede Person und jeder Arbeitnehmer krankenversichert ist. Das gibt’s in den USA nicht. Wenn es eine Krankenversicherung gibt, kommen die Unternehmen dann dafür auf, das eine Unternehmen macht das besser als das andere. Es wäre für die schon ein Sprung gewesen. Ich glaube aber, gerade am Versicherungsmarkt relevant geworden wäre das Anbieten an den Kunden, weil wenn ich diese Datenlage über meine Kunden habe, kann ich natürlich astreine Versicherungen anbieten.
Man geht wohl auch im Guten auseinander. Man sagt auch selber, es waren sehr lehrreiche 3 Jahre, da sagt jetzt nicht so viel aus, aber man hat es wohl als Innovationsschub genutzt. Es sind sehr viele Ideen entstanden und man hat mit schlauen Leuten zusammengearbeitet. Wahrscheinlich ist das Thema noch nicht zu Ende. Es geht irgendwie weiter, wahrscheinlich in einer anderen Form. Gerade Amazon macht sich vielleicht auch unabhängig von den anderen Teilnehmern.
Genau, das wäre auch meine Spekulation. Macht Amazon vielleicht auch selber weiter? Es gibt ja mittlerweile auch eine Reihe von Mitarbeitern in diesem Projekt und nutzt man diese noch, macht Amazon das alleine weiter? Ich glaube schon, dass Amazon ein starkes Interesse daran hat, generell in andere Branchen einzutauchen. Wir hatten auch in anderen Podcasts immer mal wieder darüber gesprochen. Nutzt Amazon seine marktbeherrschende Stellung in einer Branche aus, um in einer anderen Branche Fuß zu fassen und da seine marktbeherrschende Stellung jetzt endlich auch ähnlich aufzubauen? Was habe ich da für kartellrechtliche Fragen? Machen tun sie es in jedem Fall. Sie würden hier ja beispielsweise ihre Daten aus dem Handel nutzen oder von Alexa nutzen und diese Daten dann auch entsprechend für die Versicherung nutzen. Und ich glaube, dort hat Amazon weiterhin aktiv Interesse.
Ja, das glaube ich auch und ich glaube, dass da auch wieder was kommt. Ein anderes Projekt, das zurück ist, ist das Apple Car oder der Codename Titan. Davon hat man in der Vergangenheit ja schon oft gehört. Das ist ein ganz altes Gerücht, also die Gerüchte gibt es seit 2014/2015 und es gibt sogar eine eigene Wikipedia-Seite dazu, obwohl es keine offiziellen Aussagen von Apple gibt. Es ist wohl so, dass schon die Zulieferer super genervt von Apple sind, weil Apple immer irgendetwas wissen möchte oder haben möchte und auf der anderen Seite verrät der Konzern über seine Pläne überhaupt nichts. Ende Dezember erwachte das gesamte Thema wieder zum Leben, weil Reuters meldete, dass Apple anstrebt, bis 2024 zusammen mit Hyundai die Produktion eines PKWs umzusetzen. Daraufhin ist die Hyundai Aktie um 18 Prozent gestiegen, was natürlich ziemlich interessant ist. Das war der höchste Anstieg innerhalb eines Tages seit 1988 und das Unternehmen war mal kurz 9 Milliarden US-Dollar mehr wert. Das hat Hyundai dann erst mal dementiert, weil es ziemlich viel Aufregung gab, aber gestern hat Reuters nochmal nachgelegt. Es ist so, dass Hyundai und Apple planen, im März einen Partnerschaftsvertrag für ein autonomes Elektroauto zu unterzeichnen und die Produktion soll 2024 in den USA starten. Nächstes Jahr soll es eine Beta-Version von dem ersten Apple Auto geben.
Das Gerücht ist ja ziemlich alt, dass die da was machen. Genauso wie es das Gerücht mal gab, dass Apple eventuell Tesla kaufen könnte, das ist auch schon einige Jahre her.
Als die Nachricht von Reuters Ende Dezember aufkam, hatte ich einen Tweet von Musk gelesen, der berichtete, dass er, als es sehr schlecht um Tesla stand, Kontakt zu Apple aufgenommen hat und Tim Cook ein Meeting angeboten hat, um Tesla an Apple zu verkaufen. Tim Cook hat das Meeting nicht angenommen, aber diese Pläne gab’s schon einmal.
Ja, hätte er mal machen sollen. Ich glaube, damals hat man spekuliert, dass Apple für Tesla ungefähr 30 Milliarden US-Dollar zahlen müsste. Wenn wir uns die Tesla Aktie aktuell mal angucken würden, wäre es eine kluge Entscheidung gewesen, das gemacht zu haben. Jetzt ist das Gerücht wieder da. Hast du mal gelesen, wo die Information wirklich herkommt? Ist das wieder so einer der klassischen Apple-Insider, der die Informationen herausgegeben hat?
Es ist wohl so, dass es von Hyundai selber kommt, bei Hyundai gab es wohl einen Leck und sie haben das berichtet. Ich finde irgendwie, auch gerade wo du Tesla angesprochen hast, macht es ja auch Sinn. Wenn Apple selber ein Auto bauen würde, würde das weniger Sinn machen. Also, dass sie sich jetzt einen Partner wie Hyundai holen und dass sie dann gemeinsam ein Auto bauen und Apple einfach bestimmte Sachen zuliefert, finde ich sinnvoll.
Ja, also man sieht es ja auch bei Tesla, wobei bei Tesla hat es, glaube ich, unterschiedliche Gründe oder andere Gründe. Viele sagen ja, dass Tesla nicht das Super-Auto wäre. Das klassische Teil am Auto, z.B. der Stoßdämpfer, ist wohl bei weitem nicht so gut wie der von einem BMW, von einem VW oder irgendwo anders. Das ist den Kunden aber egal, sie gehen diesen Hype mit, sie folgen Musk, sie wollen das vernetzte Auto haben.
Die Kunden finden das Auto cool, es ist einfach zu bedienen. Es gibt ständig etwas Neues, ich kann auf meinem Display ein Computerspiel spielen oder ich kann ein Kaminfeuer auf dem Display anhaben. Das ist ja das, was die Autofahrer heutzutage lieber haben wollen.
Und ich glaube, es ist daher schon ratsam, von Apple zu sagen, dass sie auf einen etablierten Player gehen und mit jemandem sprechen, anstatt dass sie ein Auto komplett selber bauen müssen, weil diese Expertise haben sie einfach nicht. Für Tesla wäre es damals übrigens eine riesige Problemlösung gewesen. Nicht nur, dass es Tesla in der Zeit nicht so gut ging, sondern Apple verfügt über enorm viele Grundstücke in den USA und die hätten ohne Ende Fabriken bauen können und dazu auch die ganze Akku-Technologie und das Akku-Wissen, welches Apple mitgebracht hätte. Zumindest zum damaligen Zeitpunkt wäre das mit Sicherheit für Tesla auch von Vorteil gewesen, das Apple Know-how zu nutzen. Ich glaube aber, dass sich die Kooperation mit Hyundai wahrscheinlich so erweisen könnte wie die Kooperation mit Intel. Apple hat ja die Intel-Prozessoren sukzessive rausgeschmissen oder schmeißt sie jetzt noch raus aus den MacBooks. Auf dem iPhone und dem iPad laufen ja sowieso schon die Apple eigenen Prozessoren und da löst man sich auch sukzessive von Intel, weil man sagt, man will eigentlich alles selber machen. Es soll alles ineinander gegossen sein und es soll alles bestmöglich miteinander zusammenarbeiten und das sehe ich auch als Risiko für Hyundai an dieser Stelle. Wenn sie diese Kooperation eingehen, lassen sie sich da vielleicht ein Stück weit missbrauchen, der Aktienkurs profitiert enorm damit, über Jahre werden sie Absatzzahlen haben, auch im konventionellen Bereich, die die Marke Hyundai damit stärken würde. Wenn Apple wirklich sagt, dass das Auto für sie ein Erfolgskonzept ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass Apple nicht irgendwann alles selber baut.
Das sehe ich genauso, das Fahrzeug selber steht nicht mehr im Zentrum und ich finde das Beispiel, das du gerade mit den Chips gebracht hast, passt irgendwie auch ganz gut. Für das Auto wird es bald nur noch einen Zentralcomputer geben und für den braucht man eigentlich Chips und man braucht Software. Das ist beides etwas, was Apple kann.
Wir haben bei MB US schon drüber gesprochen, denn bei Mercedes sind über 200 Software-Hersteller drin. Die fangen alle an, die Technik selber aufzubauen und so weiter und so fort. Das Auto rückt da in den Hintergrund und wer weiß, was es dort für Absprachen zwischen Apple und Hyundai gibt. Irgendwas wird Apple sich dort einfallen lassen müssen. Also sie werden da jetzt nicht Jahrzehnte in einer Kooperation leben und das Auto von Hyundai kaufen und es vernetzen.
Ne, ich sehe das auch so. Apple würde das Auto vor Allem klar definieren. Die werden vorgeben, in welche Richtung es geht, sie werden die Software herstellen und Dienstleistungen darauf anbieten. Es ist einfach die Kernkompetenz von Apple und eigentlich liegt darin ja auch noch die Gewinnmarge. Also welche weiteren Service Leistungen kann man dort mit anbieten? Ein riesiges Thema. Ich bin mir sicher, dass die traditionellen Autokonzerne diesen Vorstoß ernst nehmen sollten. Da könnte schon nach den langen Gerüchten etwas dran sein. Aber ich bin mal gespannt, ob die Räder, genau wie beim Mac Pro, dann fast so viel kosten wie das halbe Auto.
Der Adapter zum Tanken, es wird ohne Adapter geliefert. Aber wo wir gerade bei Totgesagten sind oder bei totgesagten Gerüchten sind, es gibt mal wieder etwas Neues im Bereich Smart Glasses.
Man hat vielleicht davon gehört. Facebook hat das auch bestätigt, 2017 haben die schon mal angekündigt, dass sie an Smart Glasses arbeiten und im September 2019 melden sie dann die Information, dass Facebook an Smart Glasses arbeitet, die ähnlich wie die Brillen von Snap sind. Und da arbeiten sie zusammen mit Ray-Ban. Um das mal ganz kurz einzusortieren, Snap, also Former Snapchat hatte ja im September 2016 Sonnenbrillen mit eingebauten Kameras entwickelt und die greifen damit eigentlich auf das ursprüngliche Konzept zurück, das man damals mit Google Glasses gehört hat. Das gibt’s nicht mehr, Google hat das eingestellt, aber an dem gesamten Thema arbeitet man schon ziemlich lange.
Es hat sich aber nie wirklich mal was herauskristallisiert, was auch nur annähernd Erfolg haben könnte. Die Dinger sahen aber auch fürchterlich aus. Das setzt sich keiner auf und deswegen glaube ich diese Kombination mit Ray-Ban, das könnte was werden, wenn es wirklich aussieht wie eine Ray-Ban und nicht wieder wie Science-Fiction. Dann könnte das was werden.
Ja, das glaube ich auch. Also vielleicht muss man einmal unterscheiden. Es gibt ja schon Bereiche, in denen das verdammt groß geworden ist, also das ist der gesamte Bereich Produktion und so weiter. Da können wir vielleicht mal drüber sprechen, da gibt es diese Microsoft HoloLens, die wirklich sehr viel verwendet werden.
Und es gibt ja auch viele Anwendungsbereiche. In der Produktion, aber auch im Lager, beim Packen von Waren und so weiter macht das definitiv Sinn. Wenn ich darüber die Anweisung bekomme, dass man jetzt den dritten Gang links nehmen soll, jetzt den zweiten Regalboden und folgendes Produkt rausnehmen soll, macht das definitiv Sinn und dann hat man die Kamera dabei und kann das Produkt damit direkt scannen. Also ich glaube Use Cases gibt es dort im Business Umfeld, aber auch im privaten Umfeld gibt es ausreichend welche, aber im privaten Umfeld kommt es dann halt auch darauf an, wie sieht das ganze Teil aus. Der CEO von Google war ja mal auf einer Hochzeit damit.
Ich habe ihn mal auf einem Foto in der Bahn in New York gesehen.
Also ja, das war für das Marketing ganz nett, aber das setzt sich ja kein Mensch auf. Das ist ja genauso wie die die 3D-Brille. Also wer setzt sich denn ernsthaft eine 3D-Brille auf, um damit anschließend die Tagesschau zu gucken? Das macht halt keiner. Deswegen glaube ich, Use Cases gibt es dort ohne Ende, gerade im Bereich Augmented Reality gibt es verdammt viele Use Cases, die auch in dem privaten Umfeld Anwendung finden würden. Aber das ganze Ding muss halt gut aussehen und da glaube ich, kann die Kombination mit Ray-Ban ganz gut sein. Und ich würde da so einen Vergleich zu den Uhren ziehen. Ich warte eigentlich immer noch darauf, dass es mal eine Rolex gibt mit einem Smart Display drauf, was würde denn dagegensprechen, wenn ich das Apple Watch Display auf eine Rolex bringen würde? Also viele stören sich ja an der Smartwatch noch, egal welche das das ist, weil sie sagen, eine Uhr ist für mich ein Statussymbol oder das ist das einzige, was ein nettes Accessoire darstellt und für die ist diese Uhr wichtig. Da geben viele Menschen enorm viel Geld für eine Uhr aus und dann schmeiße ich die weg oder tue sie in den Schrank, um mir anschließend für 300 Euro eine Apple Watch umzubinden, die bei weitem nicht mehr so aussieht und nicht mehr so viel hermacht. Deswegen ist der Smartwatch Markt schon deutlich weiter als der Smart Glasses Markt. Ich glaube aber auch, dem Smartwatch Markt würde es noch mal guttun, wenn ich es irgendwie schaffe, dieses Display und diese Funktionalitäten in das Gehäuse mit reinzubringen, was ich vielleicht von Rolex oder von sonst wem kenne.
Das hast gerade ganz kurz Augmented Reality angesprochen, das ist ja irgendwie auch so ein bisschen der Mehrwert, den ich bei Smart Glasses hätte. Beim Einsatz am Arbeitsplatz ist es so, ob ich die Lösung von Epson oder Microsoft nutze. Lenovo hat jetzt auch eine eigene Lösung von Smart Glasses vorgestellt. Ich habe die Produktivitätssteigerung im Büro durch Einblendung von Informationen oder Objekten in die Realität, das braucht aber Platz und du brauchst Rechenleistung und so weiter. Die Geräte sehen dann natürlich entsprechend größer aus. Das kann ich, da bin ich absolut bei dir, im Privaten ein bisschen schwieriger tragen. So versucht man bei Facebook die Erwartungen auch ein bisschen zu steuern und deswegen auch zu dem Vergleich Snap wieder zurück. Die Brille soll wohl kein Augmented Reality können, sondern sie soll wohl ganz tolle smarte Funktionalitäten haben, aber das soll sie dann wohl doch noch nicht können. In dem Interview, das ich gesehen hatte, war es so, dass man aktiv gesagt hat, man versuche den Hype ein bisschen runterzufahren, weil die Erwartungshaltung sonst ein bisschen falsch gesteuert wird. Aber was man ja ganz klar sagen kann, ist oder auch überhaupt, warum dieses Thema so interessant ist, man sucht natürlich ganz stark nach der nächsten großen Computer Plattform nach dem Smartphone, darüber diskutieren wir ja auch häufig, was kommt denn überhaupt nach dem Smartphone? Gestern oder vorgestern vor 13 Jahren wurde das erste iPhone vorgestellt und was ist jetzt so der nächste Schritt, der dann auch wieder eine unglaubliche Disruption mit sich bringt? Facebook ist da sehr stark bei diesem Thema hinterher. Also ich weiß, Mark Zuckerberg selber ist ja hinter VR und AR sehr stark hinterher und auch Oculus treibt er nach vorne, obwohl die Erfolge sehr gering sind. Sie suchen sehr stark nach dem nächsten Device.
Das nächste Device wird kommen. Wir werden da nicht mehr lange mit dem Smartphone arbeiten und leben. Wenn wir die Erwartungshaltung dort drücken wollen und es dann kein Augmented Reality gibt… Es darf dann auch nicht einfach nur so ein paar nebensächliche Funktion haben, dann setzt sich das auch wieder nicht durch. Das iPhone war eine Revolution, also was ich dort auf einmal machen konnte mit diesem iPhone, war absoluter Wahnsinn. Aber wenn ich mir die Smart Glasses von Facebook aufsetze und anschließend nur Facebook Messenger draufhabe oder ich sehe, dass jemand meinen Beitrag geliked hat, dann wird sich das glaub ich, nicht sonderlich stark durchsetzen. Der Mehrwert ist dann einfach, glaube ich, nicht da. Die müssen schon relativ schnell Funktionen liefern, aber vielleicht sind wir da auch einfach zu unkreativ, was man da alles in Funktion machen kann oder haben könnte.
2021 sollen die Gläser schon kommen und dann schauen wir mal, was da passiert. Es gibt ein anderes neues Produkt, das angekündigt wurde oder eine Weiterentwicklung, Dell hat mitgeteilt, sie bringen jetzt drei Monitore raus und diese drei Monitore haben einen Microsoft Teams Button am Rahmen.
Ja, Wahnsinn. Wir haben schon mal über etwas Ähnliches gesprochen. Genau deswegen habe ich es angesprochen und da ging es um einen Netflix Button auf der Fernbedienung oder auch bei Apple TV. Wir haben eben diese Positionierung damals von Netflix auf Fernsehern, auf Fernbedienungen usw. angesprochen und jetzt hat Dell etwas Ähnliches gemacht, so macht es zumindest den Anschein. Sie haben Microsoft Teams auf den Monitor gebracht, also den Microsoft Teams Button, in Wahrheit sind es ein paar mehr Buttons und es scheint wohl so, dass es eine Kooperation zwischen Dell und Microsoft gibt und man hat eigentlich ein komplettes Teams-Setup gebaut, von Lautsprechern über Mikrofone, was aufeinander abgestimmt ist. Es handelt sich nicht um einen x-beliebigen Monitor mit Teams-Button drauf, sondern ich habe ein Setup und es scheint auch so zu sein, dass es erstmal nur auf Konferenzmonitoren der Fall ist. Es ist also kein Standard Monitor, den ich mir auf den Tisch stelle. Es gibt drei Bildschirme, die speziell für Konferenzräume gedacht sind und man hat gesagt, es gibt ein Lizenz-Modell.
Ja, das ist aber wirklich unabhängig von Dell. Die letzten Jahre war es so, dass Microsoft das bekannt gegeben hat. Es gibt wohl ein Microsoft Teams Zertifikat und das kannst du dir besorgen für Audio- und Videoprodukte und dann ist dein Produkt Microsoft Teams zertifiziert und in dem Rahmen gibt es diese Monitore.
Das klingt ja aber danach, dass Microsoft sich das bezahlen lässt und dann haben wir einen Unterschied zu dem Netflix Modell. Wir haben ja damals darüber spekuliert, dass Netflix sich den Kundenzugang kauft, z.B. bei Samsung auf die Fernbedienung rauf zu kommen. Und Microsoft macht es hier ja anders herum. Microsoft lässt es sich bezahlen, dass der Monitor Microsoft Teams zertifiziert ist und da bin ich mir unsicher, ob das klug ist. Also ich glaube, überall, wo Microsoft draufsteht, hast du grundsätzlich erst mal in irgendwelche Konzerne hohes Vertrauen, weil das ja mit irgendwelchen IT-Polices harmoniert. Und die Verantwortlichen im IT-Einkauf sagen, wir kaufen mal alles wo Microsoft draufsteht, weil sie dem vertrauen. Das heißt ja, vielleicht werden diese Monitore dann eher gekauft und Dell profitiert davon. Aber Microsoft könnte sich damit ja enormen Kundenzugang einkaufen. Wenn Dell mit Microsoft im Bereich der Konferenz Technologie kooperiert, dann setzt das Unternehmen anschließend auch auf Microsoft Teams. Bei Netflix ist es ja genau das gleiche, sie kaufen sich eigentlich den Kundenzugang ein über diesen Button und Microsoft scheint es umgekehrt zu machen. Microsoft will direkt partizipieren und sagt, dass man seine Hardware zertifizieren lassen kann und man dann dafür bezahlen muss.
Die Frage ist aber, ob es für den Endkunden, also für den Anwender, den Mehrwert gibt. Um fair zu sein, die haben eine 5 Megapixel Kamera mit drin und die haben auch ein Mikrofon mit Geräuschunterdrückungen mit drin, aber ob ich deswegen jetzt unbedingt als Endnutzer Microsoft Teams verwende, weil wenn ich auf den Knopf drücke, die App auf dem Rechner gestartet wird oder ob ich nicht einfach genau die gleiche Hardware verwende, um Zoom zu nutzen, weiß ich nicht.
Genau das unterstützt das ja, weil ich als Microsoft ja eigentlich einen viel größeren Vorteil davon hätte, wenn ich mit möglichst vielen Herstellern eine Kooperation eingehe. Diese Hardware ist auf Microsoft Teams abgestimmt, dann bin ich irgendwann dazu geneigt, vielleicht auch wie beim Fernsehen eher Netflix zu nutzen als irgendeine andere Streaming Plattform, denn ich habe diesen Button dort, ich sehe Microsoft Teams immer, ich habe eine höhere Awareness was die Marke angeht und so weiter und so fort. Ich setze mich mit Teams eher auseinander als vielleicht mit Zoom, weil ich permanent dieses Teams Logo sehe.
Ja, aber wenn die Oberfläche doof ist und du drückst auf den Button und die App muss erst mal neu installiert werden und dann musst du dich wieder neu einloggen, ist das ja auch blöd. Machen wir uns nichts vor. Wir haben hier im Unternehmen ja auch häufig die Diskussion, wenn wir unterschiedliche Videokonferenzen mit unterschiedlichen Kunden haben, dass wir mit einigen Anbietern mehr Probleme haben als mit anderen und man sich darüber ärgert, dass man auf einmal einen anderen Service für die nächste Videokonferenz nehmen muss. Da steckt natürlich auch sehr viel in der Funktion.
Ja, definitiv. Nichtsdestotrotz habe ich erst mal eine Awareness zu dieser Marke. Ich baue eine Marke auf, ich sehe dieses Logo permanent und ich gehe dann vielleicht eher an Microsoft Teams, als ich vielleicht an Zoom oder an was anderes herangehe, weil ich permanent dieses Logo sehe. Der Netflix-Button auf der Fernbedienung ist ja genauso, wenn ich da mal draufdrücke und nichts passiert, bin ich auch frustriert. Aber ich sehe permanent dieses Logo, jedes Mal, wenn ich diese Fernbedienung in die Hand nehme, und ich sitze acht Stunden vor diesem Monitor, wo ich immer dieses Teams Logo sehe. Ich habe ja schon irgendwie einen anderen Draht zu dieser Marke, als wenn ich das jetzt nicht hätte und deswegen glaube ich, wäre es gar nicht mal so schlecht, hätte Microsoft das umgekehrt gemacht, hätten sie also nicht einfach nur mit Dell eine Kooperation gemacht. Wie viele Dell-Monitore sind denn überhaupt unterwegs? Es gibt so viele Hersteller. Also wenn Netflix die Kooperation mit Samsung eingeht, habe ich ja schon einen riesigen Marktanteil erschlossen. Aber Dell wird bei weitem im Bereich der Monitore nicht den Marktanteil haben wie Samsung im Bereich der Fernseher. Ich glaube, es wäre umgekehrt ein bisschen klüger gewesen, aber es ist ja vielleicht so ein klassischer Microsoft-Move, das so zu machen.
Ja, wir haben gerade drüber gesprochen, wie man es am besten für die Endkunden macht. Es geht ja durch die Medien in Deutschland, wie kompliziert das ganze Thema mit den Impfterminen ist, also einen Impftermin zu bekommen. Das Problem besteht nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA. So haben einige Behörden in den USA angefangen zu versuchen sich selbst zu helfen und haben sich gefragt: Wie können sie diese Terminvergabe am besten organisieren? Und die Behörden in Florida haben angefangen, dafür die Eventmanagement-Plattform Eventbrite zu nutzen.
Ja, das ist schon mal smart und das würde es in Deutschland gar nicht geben wegen des Datenschutzes, aber finde ich eigentlich ganz smart, weil es genug gibt, die Veranstaltung können. Man könnte den Impftermin als Veranstaltung sehen und dann gehe ich einfach auf Eventbrite.
Ja, auf die Idee musst du auch erstmal kommen. Wer es nicht kennt, das Unternehmen gibt es zwar schon seit 2006, ist aber in den letzten Jahren nochmal so richtig groß geworden. Es ist ein Anbieter von Online Ticketing, eine Eventorganisation für Veranstaltungen, Konzerte, Partys und so weiter. Bei 25R benutzen wir das auch für die Planung und Organisation von unseren Veranstaltungen und das ist darauf eigentlich gar nicht ausgerichtet, aber man kann damit recht einfach Termine planen.
Man kann dort etwas buchen und dann direkt schon alle erforderlichen Daten eintragen. Vielleicht ist das nicht der sauberste Weg und vielleicht wäre es besser, wenn die Gesundheitsämter eine eigene Software hätten, aber wir schlüsseln ja, auch nicht nur in Deutschland, sondern wir schlüsseln ja von einem Digitalisierungs-Debakel in das andere hinein. Das fing ja schon im letzten Jahr damit an, dass die ganze Infrastruktur für Homeoffice nicht funktioniert, dann haben wir das Thema Homeschooling, was nicht funktioniert. Wir haben das Thema Impfermine, was nicht wirklich funktioniert. Das ist nicht nur in Deutschland der Fall, das ist auch in vielen anderen Ländern der Fall. Florida aber sagt einfach, dass sie eine Lösung brauchen und deswegen finde ich das schon recht smart.
Es gibt auch ein gutes Gegenbeispiel, in New York City z.B. haben die Behörden einen eigenen Online Prozess aufgesetzt und es gibt da einen mehrstufigen Überprüfungsprozess, um erstmal ein Konto einzurichten. Dann hast du einen sechs stufigen Prozess, um einen Termin zu vereinbaren, der gespickt ist von 51 Fragen und du musst Attachments hochladen. Wir reden hier über Senioren, die aktuell geimpft werden. Das ist genau das Gegenteil, damit erreichst du dann gar nichts. Einige sind Florida gefolgt, Tennessee macht das auch, Texas macht das auch und auch in Großbritannien wird es wohl teilweise genutzt. Du hast es am Anfang ganz kurz mal angerissen, das Thema Datenschutz. Die New York Times hat bei Eventbrite mal angefragt, wie es denn mit dem Datenschutz aussieht. Man muss ja schon sagen, das sind ja schon ein bisschen sensible Daten, aber Eventbrite hat sich dazu nicht geäußert.
Ja, das sind sensible Daten, sie haben die Terminvereinbarung drinnen und wissen, dass Herr Müller geimpft wurde. Man muss das schon ernst nehmen, da bin ich ja mit dabei, trotzdem hat man einfach eine Lösung. Wir erleben eigentlich ja so ein Missgeschick nach dem anderen und bevor dann keiner zu seinem Termin kommt, hat man dann lieber eine Lösung. Das muss man dann abwägen. Man hätte auch wie in New York eine fünfstufige Software bauen können, New York setzt da auf eine eigene, aber wenn ich da durch 51 Schritte durchmuss, noch diverse Anhänge hochladen muss, ist das schon blöd.
Bei der aktuellen Zielgruppe mit weniger digitalem Know-how ist es dann nochmal schwieriger, genau durch diesen Prozess durchzukommen. Und vielleicht noch ein Thema, du hattest dazu auch mal einen Podcast aufgenommen, da ging es um Bots. Das darf man auch nicht so ganz außer Acht lassen. Jetzt wird es bei Eventbrite angeboten, aber es ist trotzdem nicht so einfach, gleich einen freien Slot zu bekommen. Es gibt wohl eine ganze Reihe an Bots, die in der Vergangenheit genutzt wurden, um z.B. Konzertkarten für ein Madonna Konzert zu bekommen. Und diese Gefahr gibt es eben auch, dass du in dem Moment diese Bots einsetzt, um dann bei dieser Termin Freigabe bevorzugt zu werden.
Bei Eventbrite kann ich auch mit Codes arbeiten, dass ich gewisse Veranstaltungen nur mit bestimmten Codes freigebe, was dann nur einmal gültig ist. Wir haben ja so ein bisschen über den Jahresanfang gesprochen, wie dieses Jahr eigentlich angelaufen ist und wir haben zu Beginn das Thema Homeschooling gesprochen und das Jahr 2020 hat ja schon mit so einer Anti-Digitalisierungs-Kampagne angefangen. Damals war es der Kassenbon, bzw. die Kassenbon Pflicht, mit der das Jahr gestartet ist und den Rest des Jahren kennen wir. In 2021 dachten wir es beginnt ganz gut und wir haben jetzt die nächsten Debakel, die gleich wieder auf uns zukommen. Das ist das Thema Homeschooling, das ist das Thema Impfen. Was passiert eigentlich mit der App? Merz hat heute gesagt, wir müssen jetzt die Standortvergabe in die App reinbekommen. Das wird nicht kommen, aber wir rutschen von einer Anti-Digitalisierungs-Kampagne in die nächste rein. Und deswegen finde ich den Move von Florida einfach recht smart, weil man wenigstens eine Lösung hat und irgendwie mal weiterkommt, obwohl es datenschutzrechtlich nicht die sauberste Lösung ist.
Ich bin absolut bei dir. Da ist ganz viel passiert und es steht noch ganz viel dieses Jahr vor uns und es wird spannend, was passiert. Deswegen freuen wir uns darauf, dieses Jahr wieder in vielen Folgen darüber zu sprechen, was wieder Aktuelles passiert. Wir versuchen es einzuordnen und mit unserer eigenen Meinung ein bisschen zu bewerten. Wir würden uns auf ein spannendes Jahr freuen. Lass einen den Kommentar, bewertet uns, auch gerne wieder in den Facebook- und LinkedIn-Gruppen. Wir werden sie in den Shownotes verlinken. Bis nächstes Mal!
Gerne möchten wir mit euch die Themen aus der aktuellen Episode in unseren Facebook und LinkedIn-Gruppen diskutieren.
Sven Kramer (links) und Sebastian Karger (rechts)
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