Mit hanseatischer Zurückhaltung, einem kritischen Blick und einer klaren Meinung, informieren, sortieren und ordnen die beiden Digital-Experten mit ihrem Meinungsbeitrag die aktuellen Entwicklungen und Trends rund um die Digitalisierung und das Leben und Arbeiten von morgen. Ein Podcast mit Sven Kramer und Sebastian Karger - Jetzt reinhören!
Apple Event 2021: Was wurde auf dem diesjährigen Apple Event vorgestellt? Welche Highlights gab es?
Apple bietet mit dem Audio Dienst “Apple Podcasts” nun auch Premium Podcasts an. Creator können Ihren Hörern nun über Apple Podcasts kostenpflichtige Inhalte zur Verfügung stellen. Wird es bald auch Apple Podcast-Eigenproduktionen geben? Welche Neuerungen können wir in der dazugehörigen App erwarten?
Nach Clubhouse, Twitter & Co. springt jetzt auch Facebook auf den Audio-Zug auf. Um Clubhouse ist es hingegen ruhig geworden. Gelingt es einer Plattform wie Facebook besser, ein Audio Konzept umzusetzen? Welche Nachteile hat Clubhouse gegenüber großen Plattformen. Was steckt hinter Faceobook Soundbite?
Die Kooperation zwischen Facebook und Spotify wird weiter ausgebaut. Facebook nutzt seine Daten um seinen Usern Podcast-Empfehlungen auf Spotify entsprechend Ihrer Interessen auszusprechen.
Spotify startet mit einem Testlauf und pusht Musiker und Musiklabels in ihrem Empfehlungs-Algorithmus, die auf einen Teil ihrer Vergütung verzichten. Welchen Einfluss hat das auf die Empfehlungsqualität für User? Wie sehr vertrauen User auf Algorithmen?
Spotify bringt mit dem “Car Thing” die erste eigene Hardware auf den Markt. Das sprachgesteuerte Gratis-Gadget können Nutzer am Armaturenbrett ihres Autos befestigen. Welche Ziele verfolgt Spotify damit?
Während Apple sich mit der Ausstattung von Carplay noch bedeckt hält, geht Amazon weiter in die Offensive. Amazons Alexa wird inzwischen auch bei Lamborghini verbaut.
Neuer Rekord für Jeff Bezos: Amazon Prime knackt die Marke von 200 Mio. Kunden weltweit. Welche umtriebigen Geschäftsmodelle gibt es außerdem inzwischen von Amazon?
Diskussionsgruppen zu den Podcast-Themen
Gerne möchten wir mit euch die Themen aus der aktuellen Episode in unseren Facebook und LinkedIn-Gruppen diskutieren.
Herzlich willkommen zum Digitalisierungs Crunch von 25R mit Sven Kramer und Sebastian Karger. Mit hanseatischer Zurückhaltung, einem kritischen Blick und einer klaren Meinung, informieren, sortieren und bewerten die beiden Digital-Experten die aktuellen Entwicklungen und Trends rund um die Digitalisierung. Und jetzt viel Spaß!
Neues vom Apple Event
00:00:32
Sven
Guten Morgen Sebastian. Gestern Abend war das Apple Event. Gab’s irgendwas, was dich überrascht hat?
Sebastian
Naja, das Apple Event wird ja immer mit großer Spannung erwartet und so richtig überrascht ehrlich gesagt nicht. Also ich hätte ein bisschen mehr erwartet. Ich glaube vieles, was gekommen ist, war irgendwie auch schon bei den letzten Events erwartet, z.B. die AirTags sind gekommen. Wir haben schon häufig darüber gesprochen, war jetzt keine große Überraschung mehr. Es waren eher die Kleinigkeiten, die mich überrascht haben. Ich fande die AirTags erstaunlich schlank und stilvoll gelöst, das hätte ich anders erwartet. Ich glaube, es gab ja noch nicht so richtig Bilder oder nur vermeintliche Bilder, wie sie eventuell aussehen könnten. Aber ich finde, das haben sie irgendwie ganz schick gelöst und ja, sonst eine richtige Überraschung nicht. Natürlich ist das iPad, was sie rausgebracht haben, schon der Wahnsinn, aber letztendlich auch irgendwie nur so eine logische Konsequenz, den M1 aus dem Mac auch ins iPad reinzubringen.
Sven
Ja, das war eigentlich die normale Weiterentwicklung. Das Ding ist echt der Hammer, eben auch mit 5G und das Display… ist alles super. Aber es ist irgendwie so der logische nächste Schritt gewesen. Was mich echt beeindruckt hat war, letztes Jahr war es ja eher so, dass sie durch die Pandemie auf einmal auf diese Online-Präsentation wechseln mussten, was sie schon toll gemacht haben. Und mittlerweile sind die Online-Präsentationen wirklich genauso perfekt wie damals diese Live-Shows. Und ich wüsste auch gar nicht, ob ich unbedingt davon wieder weggehen würde, weil sie natürlich die Möglichkeit haben, ihre Produkte so gut zu präsentieren, so tolle Videos im Vorfeld vorzubereiten, besser kann man eigentlich nicht präsentieren.
Sebastian
Wobei du die Videos auch ganz gut rein schneiden kannst. Also die kannst du ja auch ganz gut zeigen. Was ich mir schwer vorstellen kann ist, dass sie sich wirklich das nehmen lassen, da live aufzutreten und dass dann die Apple Jünger dort zujubeln.
Sven
Kein Applaus vom Band.
Sebastian
Vielleicht differenzieren sie dann nochmal zwischen den Produktvorstellungen wie es gestern der Fall war unter einer WWDC Keynote, weil da einfach nicht nur Journalisten vor Ort sind, sondern auch die Entwickler vor Ort sind. Aber wahrscheinlich lassen sich das nicht nehmen und machen daraus dann auch später wieder ein Live Event.
Sven
Ja doch, wahrscheinlich schon. Ich war nur einfach ja positiv überrascht, wie gut sie das gemacht haben. Eine Stunde lang, haben gut durchgepaukt, viele Sachen vorgestellt. Du hast die AirTags gerade angesprochen, ich fands ganz spannend, kurz darauf hatte Tile, wir hatten das berichtet… Tile bietet eigentlich genau den gleichen Service schon seit vielen Jahren an, hatte direkt reagiert und hatte dann eine vorbereitete Stellungnahme und sie haben gesagt, man fühle sich geschmeichelt, dass Apple nun auch in diesen Markt einsteige. Aber gleichzeitig findet man es gerechtfertigt, dass der US-Kongress sich bitte mal mit dem Geschäftsmodell auseinandersetzt und sagt, dass Apple dort seine Marktmacht ausnutzen würde. Wobei man sagen muss, ich glaube, das Geschäft für Tile, ich habe von Samsung gibt’s auch noch einen Tag, das wird jetzt ein bisschen eng. Also klar, um diese Geräte zu finden, brauchst du immer noch ein Apple Gerät. Aber natürlich diese Macht, die Apple hat und die Verbreitung, das macht es natürlich Wettbewerbern ganz schön schwer.
Sebastian
Ja, also ich sehe ja auch noch nicht unbedingt den Missbrauch. Natürlich nutzen sie ihre Marktposition aus, um die AirTags dort zu verbreiten, definitiv. Aber dann kannst du das Gleiche auch letztendlich vielleicht schon fast bei den AirPods unterstellen. Das AirPod Geschäft ist ja auch unheimlich umsatzsstark, also alleine was die an Umsatz machen mit verlorenen AirPods, also wo einzelne AirPods gekauft werden, weil irgendwie einer verloren wurde. Das ist schon deutlich größer als das, was andere Hersteller überhaupt mit ihrem gesamten Kopfhörer Sortiment an Umsatz generieren. Und du könntest auch sagen Mensch, wenn ich jetzt schon ein iPhone und iPad habe, dann ist die logische Konsequenz auch, dass ich dann halt auch ein MacBook habe zum Beispiel. Also ja, sie nutzen definitiv ihre Marktposition aus und das machen viele große Unternehmen. Also für Siemens ist es auch einfacher, gewisse Produkte im Markt zu bekommen, weil Siemens draufsteht. Deswegen ich weiß nicht, ob unbedingt ein Missbrauch vorliegt, aber gut, das müssen dann andere an dieser Stelle bewerten.
Facebook will in den Audio-Sektor einsteigen
00:04:36
Sven
Ja, also es war ja schon lange absehbar, dass die Dinger kommen. Deswegen, Tile konnte sich lange darauf vorbereiten und wahrscheinlich sich lange darüber Gedanken machen, wie sie jetzt damit umgehen wollen. Ja, ich glaube, groß was aufhalten können sie dort nicht. Ein anderes Thema, das ich noch ganz spannend fand. Das war auch gleich eins mit der ersten, das sie endlich im Bereich Podcast mal was machen wollen, denn man muss ja sagen, Podcast selber, schon der Begriff Podcast, kommt ja eigentlich daher, dass das Apple überhaupt dieses ganze Format, dieses Thema so weit nach vorne gebracht hat 2005. Hat aber eigentlich nie richtig das Thema weiter vorangetrieben, hat das jetzt nicht so stark bespielt, wie es zum Beispiel Spotify macht. Dort wollen sie jetzt Premium Podcast Produkte anbieten.
Sebastian
Ja, aber wie war denn das genau? Ist das jetzt so, dass sie das auch in Eigenproduktion bringen? Oder kann ich jetzt als Content Creator sagen, ich möchte dafür einen gewissen Preis haben? Wir machen ja selber Podcast. Wir haben ja als Podcast Creator direkt heute morgen eine E-Mail bekommen, wo drinstand, dass ich als Content Creator, also als Podcast Creator jetzt einen Preis festlegen kann. Aber wollen die auch Eigenproduktion machen?
Sven
Das haben sie nicht gesagt. Aber es ist so, dass du sich selber als Creator für das Programm anmelden kannst und du zahlst 19,99 Dollar im Jahr und kannst dann diesen Premium Podcast anbieten und kannst dann sagen, dass deine Show oder bestimmte Folgen einen gewissen Preis haben und dann z.B. ohne Werbung ausgesteuert werden, für diejenigen, die es abonnieren oder früher ausgesteuert werden. Und Apple selber bekommt davon im ersten Jahr 30 Prozent und in den folgenden Jahren wären es 15 Prozent. Und du kannst dann spezielle Podcast Formate nur für deine Abonnenten bereitstellen.
Sebastian
Die typischen 30 Prozent.
Sven
Ja, da wollten sie im Prinzip dranbleiben. Du hattest selber gestern glaube ich schon diese Idee gehabt, wahrscheinlich ist es nachher dann irgendwann auch in dem ganzen Apple One mit dabei.
Monetarisierung – Clubhouse Payments soll angeboten werden
00:06:31
Sebastian
Also klar, man könnte sagen, Apple ist da wieder reichlich spät um das Audio Format irgendwie für sich zu erkennen bzw. vielleicht besser gesagt das Audio Format dann auch für sich zu monetarisieren. Das haben sie ja bisher nicht gemacht. Man hat auch manchmal ein bisschen den Eindruck, dass diese Podcast App ist im Vergleich zu Spotify dann auch ein bisschen rudimentär aufgebaut war. Also ich gehe davon aus, dass jetzt deutlich mehr kommt als nur diese reine Monetarisierung. Ich gehe auch davon aus, dass sie deutlich mehr Funktionen reinbringen werden in das ganze Thema. Aber ja, sie sind da relativ spät auf den Zug aufgesprungen, den Audio Formaten, denn man sieht ja das, was gerade mit Clubhouse und Co passiert ist. Clubhouse eher weniger, die sind ja gerade so ein bisschen am abappen, aber die ganzen Klone, die daraus resultieren. Audio ist irgendwie das große Ding aktuell. Es war ein logischer Schritt, auch wenn sie ein bisschen spät waren damit.
Sven
Da hast du absolut recht. Was mir noch gefallen hat war, ich hatte gesehen, da waren Screenshots von der neuen Podcast App und die wird auch noch erheblich aufgebaut. Also wirklich mit viel mehr, so dass ich auf neue Sachen hingewiesen werde, was mich ein bisschen mehr interessiert, also dass man dort ein bisschen mehr Interaktion reinbringt. Vielleicht passt das auch ganz gut, wir hatten auch mitbekommen, dass Facebook jetzt angekündigt hat, wirklich richtig stark in den Audio Markt mit rein zu gehen. Also es ist jetzt irgendwie so, dass dieses gesamte Audio only das nächste ist, was nach den Stories durch jede Social-Media-Plattform getrieben wird. Jeder will jetzt stark in diesem Audio only Bereich gehen. Du hattest Clubhouse angesprochen, Twitter ist mit Spaces nachgekommen, LinkedIn baut einen Clubhouse-Klon, Spotify macht was und Facebook geht jetzt eben auch stark rein mit einem eigenen Clubhouse-Klon und eben auch diesem Podcast Bereich.
Sebastian
Ja genau. Also Clubhouse hat damit ja angefangen. Wir hatten ja schon vor Monaten war das glaube ich sogar, über Clubhouse gesprochen, also noch deutlich, bevor es in Deutschland, im Januar diesen Hype gab rund um Clubhouse. Deutschland ist erstaunlich ruhig geworden, finde ich. Also es passiert relativ wenig, relativ wenige sprechen noch darüber. Ist es vielleicht irgendwie noch in gewissen Szenen gerade stark präsent? Aber gefühlt ist das irgendwie kaum noch ein Thema. Ich selber nutze die Clubhouse-App auch noch kaum. Klar, jetzt springen irgendwie alle auf, versuchen einen Klon zu bringen. Facebook versucht ein Clubhouse-Klon aufzubauen. Clubhouse selber jetzt auch vor kurzem nochmal eine Finanzierungsrunde eingefahren. Haben mittlerweile auch eine recht solide Bewertung, aber wie gesagt, das ist halt so ein bisschen ruhig geworden und die Frage, die man sich stellen muss, ist eine Plattform wie Facebook besser in der Lage, diesen Hype oder diese diese Vorteile, die das eventuell mit sich bringt, das müsste man ja auch mal diskutieren, besser zu spielen, also aufgrund der Plattformgröße und so weiter, gelingt es dann vielleicht einfach besser. Aber ja, es ist glaube ich schwer zu bewerten.
Sven
Also ich könnte mir es gut vorstellen. Also es ist wohl so, dass Clubhouse aktuell 10 Millionen aktive Nutzer in der Woche hat. Und in Deutschland hat man das Gefühl gehabt, da war diese eine riesige Welle im Januar und danach ist es ziemlich abgeflacht. In den USA scheint es ja eher so ein stetiger Wachstum zu sein. Und diese Bewertung, die du gerade angesprochen hast mit den 4 Milliarden ist natürlich auch wirklich beeindruckend. Es waren wohl auch zwischenzeitlich Gespräche mit Twitter, inwieweit Twitter vielleicht Clubhouse übernimmt. Die Gespräche sind aber dann einfach so versandet. Aber ich glaube auch, dass Facebook einfach aufgrund seiner Größe mit 2,5 Milliarden Nutzern einfach einen großen Vorteil gegenüber Clubhouse hat. Weil Clubhouse musste erstmal die gesamten Follower aufbauen. Plus es ist immer noch nicht möglich, das überhaupt auf Android zu benutzen. Das war auch selbst in dieser Bekanntgabe mit der 4 Milliarden Bewertung, war Android immer noch kein Thema. Und Facebook ist einfach bei 2,5 Milliarden Nutzern gesetzt, die benutzen das täglich. Es wird eingebaut in die App, die sie sowieso benutzen. Und was mir so aufgefallen ist, wenn ich Klubhaus benutzt habe, dann machst du vielleicht irgendwas nebenbei oder sitzt auf dem Sofa, benutzt es und spielst ja irgendwie dann doch auf deinem Handy rum. Aber in der Clubhouse App kannst du jetzt irgendwie gar nicht so viel machen, aber wenn ich mich sowieso auf Facebook bewege, dann kann ich natürlich gleich auch die anderen Facebook Dienste mitbenutzen, plus was ich noch denke, bei Clubhouse merkst du, dass es sehr schwer ist, ein Netzwerk um etwas aufzubauen. Bei Facebook hast du dein Profil, es ist mehr auf Netzwerk ausgerichtet. Du kannst bei Clubhouse jemandem folgen und er kann dir folgen, aber so wirklich, dass du dein Profil ausbaust, ein bisschen mehr über dich preisgibst und auch vielleicht auf externe Seiten verlinkst und eben auch auf Tätigkeiten außerhalb von Clubhouse hinweist, das sind natürlich gar nicht so einfach möglich. Bei Facebook ist das aus dem Stand heraus da.
Sebastian
Ja genau. Und wo ich bei diesem Format unabhängig von Clubhouse einfach ein Problem sehe ist, man hatte einfach eine andere Art der Aufmerksamkeit, die man benötigt bei den Konsumenten, also die sich das anhören. Während ich bei Facebook, wie du sagst, nebenbei mal so ein bisschen am Handy daddeln kann und ich sitze auf dem Sofa und scrolle mal kurz irgendwie durch Facebook durch, während irgendwie Netflix läuft, kann ich das bei Audio nicht machen. Ich sitze im Büro, ich sitze in der Bahn, ich kann superschnell mal ein paar Facebook-Nachrichten lesen, aber habe ich die Aufmerksamkeit wirklich auch Audio zu konsumieren? Und das besonders nicht nur über einen kurzen Zeitraum, sondern das ja auch länger, weil diese Gespräche dauern ja schon länger als zwei, drei Minuten. Ich glaube, das was ich lesen kann, das, was ich hören kann und dass ich das, was ich sehen kann, das nimmt ab. Also am meisten Aufmerksamkeit kann ich beim Lesen irgendwie noch einsammeln, weil das kann ich mal so zwischen Tür und Angel machen, dann habe ich weniger Aufmerksamkeit wenn die Leute hören und wenn die Leute was sehen müssen, dann haben sie noch weniger Aufmerksamkeit. Also sehen jetzt im Sinne von Video und das sehe ich bei diesem Format kritisch und was Facebook ja auch angekündigt hat, ist das sogenannte Sound beizubringen. Also kleine Audio Beiträge und das finde ich ehrlich gesagt viel spannender, wenn ich was habe, also keine Ahnung, ich fahre mit der S-Bahn durch Hamburg, habe vielleicht so oder so einen Kopfhörer auf, höre Musik, höre einen Podcast, scrolle nebenbei durch Facebook und sehe dann so einen Sound Byte, der ich ich weiß nicht wie lange sein soll, aber sagen wir mal 2 Minuten, dann hab ich dafür Zeit den kurz zu hören. Aber ich sage jetzt nicht Mensch, ich mache es meine Musik aus, meinen Podcast aus oder so, um in diesen Audio Room von Facebook reinzuhören, weil der mich gleich wieder längerfristig irgendwie bindet und dann weg ich ganz genau ab, höre ich mir lieber den Podcast an oder Musik oder nehme ich jetzt meine Zeit, die ich habe und höre dann in diesen Audio Room rein. Beim Sound Byte wird mir es glaube ich eher gelingen.
Sven
Ja, wenn ich dann aber so drüber nachdenke, Twitter mit den Voice Tweets habe ich glaube ich einmal gesehen bei Twitter, ob das irgendwie jemand stark nutzt, weiß ich nicht.
Sebastian
Ja gut, das Thema haben wir überall. Also das ist ja sehr Plattform abhängig, also finde ich. Es gibt ja durchaus Sachen, die auf einigen Plattform funktionieren und auf einigen Plattform nicht funktionieren. Man muss ja auch sagen, Facebook ist da ja Weltmeister im Kopieren. Und die haben ja in der Vergangenheit immer wieder gerne Features aus anderen sozialen Netzwerk kopiert. Ich glaube, das prominenteste Beispiel sind wahrscheinlich die Storys, die bei Instagram sehr, sehr erfolgreich sind. Also ich glaube, das ist der elementare Baustein mittlerweile von Instagram. Ohne Storys wäre Instagram bei weitem nicht dort, wo sie heute sind. Bei Facebook funktionieren sie nicht, also würde ich sagen, man muss sagen, vielleicht ist in Deutschland und den USA auch nochmal ein unterschiedlicher Markt, siehe Facebook Messenger, der ja in den USA so starke Nutzer hat wie WhatsApp hier in Deutschland. Aber es ist sehr stark davon abhängig, wie das auf der jeweiligen Plattform funktioniert. Das kann auf einer Plattform funktionieren, also es kann bei Twitter nicht funktionieren und bei Facebook könnte es funktionieren.
Sven
Das stimmt, du hast natürlich auch unterschiedliche Nutzer dort.
Sebastian
Aber genauso wie die Foto Funktion, also die Foto Funktion von Snapchat, dass die Bilder wieder verschwinden. Das hat Facebook auch gemacht.
Sven
Ja, das hat aber nicht funktioniert.
Sebastian
Genau, das hat gar nicht funktioniert. Genau, das stimmt.
Sven
Und wir hatten in der Vergangenheit häufiger drüber gesprochen. Am Ende sind natürlich besonders wichtig die gesamten Creator, um überhaupt den entsprechenden Content zu machen. Und da hat Facebook schon von vornherein angekündigt mit der Bekanntgabe von diesen neuen Audio Formaten, dass sie die Creator sehr stark mit daran beteiligen wollen und dass sie eben die Möglichkeiten haben dort, dass Creator den Content monetarisieren können. Etwas ähnliches, was wir bei Clubhouse jetzt gesehen haben. Clubhouse bietet für 60 000 Creator jetzt in der Testphase an, dass ich einem Raumbetreiber Geld schicken kann. Ich glaube Clubhouse bekommt im ersten Schritt gar nichts davon ab, sondern nur… Welcher Betreiber im Hintergund nochmal?
Sebastian
Stripe war das.
Sven
Genau, als Zahlungsdienstleister. Vielleicht kommt ein bisschen was ab, aber sonst geht das komplett an die Creator. Und das soll die natürlich so ein bisschen motivieren, dann auch weiterhin Clubhouse aktiv zu halten, Rooms zu haben, auch diese bestehenden wiederkehrenden Rooms zu haben. Und was ich spannend fand, weil Clubhouse damit sehr früh anfing mit Monetarisierungsmodell, wahrscheinlich mit der Bewertung, mussten die jetzt auch irgendwie schnell was nachliefern, warum das ganze Thema langfristig sich auch rechnet. Aber das will Facebook auch von vornherein mit anbieten und damit natürlich die Creator auch an sich binden.
Sebastian
Aus der Monetarisierung haben sie nie einen Hehl daraus gemacht. Sie haben immer gesagt, sie wollen monetarisieren, das haben sie von Anfang an gesagt. Was mich irritiert hatte, als ich die erste Meldung gelesen hatte dazu und groß Clubhouse Payments darüber stand, habe ich mich gefragt, was planen die dort? Ich finde den Begriff ein bisschen irreführend, ehrlich gesagt, weil sie wie du ja richtig beschrieben hast,sie machen letztendlich nichts anderes als nur ihren Creatorn die Möglichkeit zu bieten, das zu monetarisieren. Aber das ist nicht Payment im Sinne von: Ich kann irgendwie mit Clubhouse bezahlen. Das ist quasi völlig irreführend.
Sven
Ja, aber obwohl die Art, wie ich den Kuwaiter bezahle, finde ich dann auch schon ein bisschen plump. Also es ist jetzt nicht intelligenter, das jetzt bei Apple Podcast zu machen, dass ich dann irgendwie so ein Abo abschließe. Aber ich finde es bei Clubhouse noch plumper, du musst das Profil desjenigen aufrufen, da ist dann unten so ein Button “Geld senden” und dann kannst du ihm Geld senden. Das ist eher so eine Art Spende, die du rüber schiebst.
Sebastian
Und auch das ist kopiert. Da haben wir eben schon drüber gesprochen, was Facebook macht, macht Clubhouse nicht anders. Man kann das Rad nicht neu erfinden, das ist schon klar, aber Twitch oder so machen es sehr ähnlich.
Sven
Ja, ich meine auch technisch steckt da jetzt nicht besonders viel hinter. Also du hast da einfach einen Button eingefügt und da wird es ein anderer Dienstleister, der dann nachher die Überweisung durchführt und fertig.
Sebastian
Was ich spannend finde ist, und da bin ich aber noch nicht zu einer abschließende Meinung selber zugekommen, ist, wie sich Apple dazu verhalten wird. Wir hatten ja eben schon bei Podcast auch darüber gesprochen, so die obligatorischen 30%, die sie immer einstreichen. Und jetzt haben wir den Fall, dass ich eigentlich, also wie gesagt das ist so eine Bewertung, die ich abschließend für mich noch nie vorgenommen habe, aber es könnte theoretisch ein In-App Kauf sein, der dort stattfindet.
Sven
Du meinst bei Clubhouse jetzt, oder?
Sebastian
Ja genau. Also ich bin gespannt, wie sich das verhalten wird. Also nur weil ich die Zalando App benutze um eine Bestellung auszuführen, habe ich ja auch nicht einen In-App Kauf, würde ich zumindest unterstellen und ich glaube die Kooperation mit Stripe zeigt, dass sie nicht das Apple Payment an der Stelle nutzen, würde ich auch mal unterstellen. Also man kann es ja nicht wirklich sehen, weil es bisher nur einer sehr kleinen User Gruppe ermöglicht, diese Funktion zu nutzen. Aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es ein In-App Kauf ist und dass es zumindest in irgendeiner Art und Weise eine Reaktion von Apple gibt, weil die wahrscheinlich dann auch hier die 30% für sich beanspruchen würden.
Sven
Ja, vielleicht ist das aber eben auch der Grund, warum die das jetzt momentan so lösen, dass du einfach nur Geld transferierst. Also dass du den Creatorn Geld zuschickst. Vielleicht gar nicht wirklich, dass du irgendwas kaufst oder ein Abo abschließt oder so. Vielleicht hat das einen Grund gehabt, dass sie eben momentan noch so vorgehen. Muss man mal abwarten, wie Apple da reagiert. Klar, wenn du nachher viel drüber geht, dann wird Apple da natürlich auch ganz genau hingucken. Dann ist natürlich interessant, dass Clubhouse aktuell nur auf Apple Geräten läuft. Also die können sich es natürlich auch nicht mit Apple verscherzen, sonst ist Clubhouse erstmal tot.
Sebastian
Also man muss immer gucken, wo da denn der Cut nachher ist. Also was ist eigentlich wirklich ein In-App Kauf? Weil wie gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass Zalando permanent oder die ganzen Shopping Apps, die ja draußen sind, dass auch Amazon oder sowas, die werden ja nicht 30 Prozent ihres Umsatzes, oder wie viel es auch immer ist, beim In-App Kauf an Apple abgeben.
Sven
Nee, klar.
Sebastian
Aber für sich beanspruchen würden sie es wahrscheinlich.
Sven
Vielleicht abschließend, das passt noch ganz gut. Neben diesen Ambitionen von diesem Clubhouse-Klon von Facebook hat Facebook auch noch etwas weiteres im Bereich Audio angekündigt. Und zwar wollen sie ihre Kooperation mit Spotify verstärken. Und es ist so, dass du Podcast von Spotify in der Facebook-App hören kannst. Und diese Kooperation zwischen Facebook und Spotify ist gar nicht so neu. Also die kooperieren schon länger. Aber jetzt soll es eben sein, dass du auch Podcast von Spotify auf der Facebook Plattform hören kannst und gerade dort sehr stark das Thema greift, das anhand deiner Interessen über die Facebook natürlich sehr gut Bescheid weiß, dir bestimmte Podcast Episoden vorgeschlagen werden. Und das glaube ich könnte nochmal ziemlich spannend werden für die gesamte Podcast Thema. Wir diskutieren ja auch häufiger darüber, wie findet man irgendwie neue Podcasts? Wie wird man auf etwas aufmerksam gemacht? Und das glaube ich, könnte natürlich gerade auf einer Plattform wie Facebook, wo ich mich viel länger drauf aufhalte, andere Möglichkeiten haben zur Visualisierung. Das könnte noch mal ein ganz guter Punkt werden.
Sebastian
Was ich bei diesen ganzen Punkten bei Facebook nicht rausgefunden habe, ist, ob hier eigentlich die Plattform Facebook das angekündigt hat oder das Unternehmen Facebook.
Sven
In meinen Augen war es das Unternehmen Facebook.
Sebastian
Okay, ich hatte da ein bisschen was versucht rauszufinden und das Unternehmen Facebook wäre nochmal ganz interessant. Also ist es eigentlich so klar, dass die Live Audio Rooms auf der Facebook Plattform kommen?
Sven
Das kann ich nicht sagen. Könntest du dir vorstellen, dass sie das in Instagram mit integrieren?
Sebastian
Ja. Also wir mutmaßen ja schon länger, was eigentlich mit der Marke Facebook mal passiert. Ob es nicht irgendwann mal sinnvoll wäre, diese Marke irgendwie abzustoßen, ohne jetzt die genauen Geschäftszahlen anzugucken, aber ich glaube, dass Instagram und WhatsApp mittlerweile schon deutlich wichtiger geworden sind als die eigentliche Plattform Facebook und vielleicht WhatsApp noch nicht, aber perspektivisch glaube ich schon. Also ich glaube zum Beispiel, sowas wie Sound Bytes würde sich bei Instagram ganz gut machen.
Sven
Ja, das stimmt.
Sebastian
Die Audio Rooms können vielleicht besser zu Facebook passen, vielleicht wird es auch überall integriert. Aber wir haben ja einen gewissen Zeitraum. Ich glaube, diese gesamten Neuerungen im Bereich Audio sollen noch drei bis sechs Monate dauern, bis sie wirklich verfügbar sind, was ich übrigens sehr lange finde. Ich finde sie lassen sich sehr lange Zeit von der Ankündigung bis zur Einführung. Das war in der Vergangenheit schneller, und man ist es auch von anderen Tech-Unternehmen eigentlich gewohnt, dass es deutlich schneller geht.
Label und Interpreten können auf einen Teil der Vergütung verzichten und der Algorithmus wird “angepasst”
00:21:15
Sven
Das stimmt. Vielleicht waren sie jetzt auch unter Druck um einfach zu sagen, dass sie auf diesen Zug aufspringen und da kommt was. Was ich ganz interessant fand, war, dass sie das im Sommer bereits komplett ausrollen für die gesamte Welt und jetzt nicht nur irgendwie für Amerika oder so, sondern die Funktionen werden dann überall verfügbar sein im Sommer. Ja, wo wir gerade drüber gesprochen haben, die Kooperation mit Spotify und die Möglichkeit, dass man viel stärker Vorschläge bekommt anhand seiner Interessen, da waren wir ja auf etwas gestoßen vor kurzer Zeit, was wohl schon länger bekannt war, uns aber gar nicht so aufgefallen war. Es gab einen Blog-Beitrag von Spotify selber im November, dass sie einen Test vornehmen und zwei dieser Tests sieht aus, dass der Empfehlungsalgorithmus entsprechend, sagen wir mal, angepasst wird. Also Labels und Musiker können auf einen Teil ihrer Vergütung verzichten und dafür werden ihre Songs oder ihr Content bei dem Empfehlungsalgorithmus bevorzugt. Fand ich ganz interessant.
Sebastian
Ja, so eine umgekehrte Werbung irgendwie. Sie zahlen nicht dafür, dass sie bevorzugt werden, sondern sie verzichten auf den Teil ihrer Vergütung, was unterm Strich eigentlich das gleiche ist, beim ersten Leser habe ich mich gefragt ob das dann eigentlich Werbung ist, weil es ist ja letztendlich nichts anderes als ein Sponsored Push im Algorithmus. Und diesen Sponsored Push, den hat man ja an vielerlei Stellen, also Google Ads, Amazon Ads, da muss ja auch gesponsort stehen. Würde mich mal interessieren, wie sie das dann machen. Also wie kennzeichnen sie das eigentlich, dass das auch eigentlich Werbung ist? Aber ich glaube auch unabhängig von diesem Verzicht auf die Vergütung ist es schon so, dass Spotify ja schon, sagen wir mal so, Margen getrieben seinen Algorithmus anpasst und das ist auch eine Kerausforderung. Also wann ist es eigentlich irgendwie eine Werbung? Und in ganz vielen Online-Shops werden Produkte angezeigt, weil sie eine höhere Marge haben. Es ist aber erst mal keine Werbung, der Händler bewirbt einfach stärker seine eigenen Produkte, was ja auch im Rahmen seiner eigenen Plattformen auch ohne Frage ja auch möglich ist. Aber hier ist es glaube ich so, dass Spotify abhängig von den Verträgen mit den Labels seinen Algorithmus anpasst und etwas weiter oben rankt oder was weiter unten rankt. Und ob das jetzt der Verzicht auf eine Vergütung ist, die da Vertragsbestandteil ist, oder aber ob das andere Vertragsdetails sind, die darauf Einfluss haben, sei jetzt mal dahingestellt, aber ich glaube, dass sie ihren Algorithmus dort entsprechend anpassen. Das ist ziemlich klar.
Sven
Ich hatte diesen Blogbeitrag dazu gesehen. Es gab dann auch viel Kritik von anderen Lesern dort im Blogbeitrag und Spotify hatte das Thema dann auch aufgenommen und hat gesagt, ihr könnt darüber abstimmen, ob wir das machen oder nicht. Ich glaube, das Thema läuft auch aktuell noch. Man ist ja noch nicht zum Ergebnis gekommen. Aber tja, also Spotify selber schreibt sich auf die auf die Fahne, dass sie sagen, das höchste Interesse für sie ist die Zufriedenheit der Zuhörer. Und klar über viele Monate, Jahre. Wenn es Spotify nutzt, dann weiß Spotify, was du magst und kann entsprechenden Content aussteuern. Und wenn dann die Empfehlung entsprechend angepasst wird, hinsichtlich wo Spotify jetzt irgendwie Geld bekommt. Wahrscheinlich treffen wir immer noch zu 80 Prozent irgendwie deinen Geschmack. Aber dennoch ist es natürlich schade, weil man davon ausgehen könnte, dass vielleicht die Empfehlung Qualität runter geht.
Sebastian
Ja und ich glaube auch, dass dieser Schritt, was die da gerade diskutieren und abstimmen, ich glaube, dass es das letztendlich nicht das Zünglein an der Waage, sondern es ist viel, viel mehr. Und es gibt ja eine Reihe von Studien, also unabhängig davon, dass es aus diesen ganzen Empfehlungsalgorithmen Studien gibt, aber geradezu Spotify, gibt es eine Studie, die besagt, dass generell unabhängig von der Regelung jetzt Major Labels bevorzugt werden, was glaube ich unterschiedliche Gründe hat, aber wie funktioniert die Vergütung dahinter? Also ich bin Spotify Premium Nutzer, zahle dort mein Abo und die ganze Abo Einnahme geht dann in einen Topf und wird dann an die Künstler, an die Labels ausgeschüttet, je nachdem was gehört wurde. Jetzt ist es ja aber so! Gerade die Major Labels, die auch sehr passiv gehört werden im Hintergrund und so weiter grundsätzlich viel, viel mehr Einnahmen auf sich nehmen, obwohl es sehr passiv gehört wird. Das heißt, wenn es einen Nutzer gibt, der nur Indie hört und keine Musik von Major-Labels. Sagen wir mal, so was gibt es. Kann ich nicht beurteilen. Dafür sind wir, glaube ich, zu weit von der Branche entfernt. Aber angenommen, es ist so, dann hat der sein Abo, sein Abo geht eben nicht zu hundert Prozent an diese Künstler, weil er in der Masse sehr viel Musik von Major Labels gehört wird, geht das auch an sie. Plus dass es in diesen Verträgen mit dem Major Labels entsprechende Passagen gibt, die besagen, das heißt, Spotify hat sowieso schon ein Interesse, relativ viel Musik von diesen Labels auszusteuern, damit sie nicht diese Mindest Vergütung zahlen müssen, obwohl die Musik nicht gehört wurde. Und ich glaube das alleine lässt schon soviel darauf schließen, dass es diese Verträge mit Künstlern, mit Labels schon dazu führen, dass dieser Algorithmus in irgendeiner Art und Weise beeinflusst ist. Und dann ist einfach die Frage, was schreibe ich draußen dran? Schreib ich dran, dass es dein Daily Drive, ist es dann vielleicht eher nicht. Also bei den Playlisten, da bin ich noch so ziemlich entspannt, weil ich da auch sage ja klar, von den Top 100 Playlisten sind 98,4 Prozent, dass diese Studie besagt Spotify Listen, das heißt Spotify kuratiert und unter den Top 1 000 Playlisten standen gut etwa 90 Prozent von Spotify. Aber naja, da steht zumindest Spotify Playlist dran. Aber wenn ich wirklich so deinen persönlichen uniquen wie auch immer sie es nennen Daily Drive und irgendwie haben und dann ist dieser Algorithmus monetär getrieben. Ich kann’s nachvollziehen, aber es ist eine Frage, was du außen dran schreibst.
Sven
Ja, ich meine, was anderes ist ja im Radio auch nicht. Wenn du das Radio anschaltet, ist ja auch die Playlist, die dort läuft, durchaus auch mit beeinflusst. Aber wenn du nicht in die Hand gibst von demjenigen, der das kuratiert.
Sebastian
Genau deswegen sage ich auch die Playlisten, das ist glaube ich ziemlich ziemlich eindeutig. Aber das Radio schreibt ja eben nicht ran: Die Musik für deinen Geschmack oder irgendwie sowas. Das schreiben sie eben nicht ran. Also sie schreiben nicht ran, dass das individuell für dich ist. Und das macht Spotify an einigen Stellen zumindest. Und dann kommt da der Punkt dazu, es gibt eine relativ neue Studie, die besagt, dass Menschen stärker Algorithmen vertrauen als sich selber oder auch als einem Influencer. Und das heißt, ich glaube auch einfach so ein bisschen auch aus Faulheit vielleicht, also du hast ja gar kein gar kein Interesse dran, dich irgendwie durch komplett Netflix einmal durch zu fräsen oder durch komplett Spotify, einmal durch zu fräsen, um mal zu gucken das möchte ich jetzt wirklich hören, sondern du willst sich schon darauf verlassen, was die dir empfehlen, aber sie vertrauen auch auf diesen Algorithmus und sie vertrauen dem Amazon Algorithmus, dass er die Produkte anzeigt. Sie vertrauen ihm Google Algorithmus, dass er die richtigen Suchergebnisse bringt und sie vertrauen dem Booking Algorithmus, dass sie das für ihn passende Hotel vorschlagen. Und das finde ich dann, nicht kritisch, aber das muss man dann für sich selber hinterfragen.
Die Macht liegt im Device – “Car Thing” jetzt offiziell
00:02:40
Sven
Bleiben wir noch kurz bei Spotify, was mir da untergekommen ist und was ich echt ganz spannend finde, weil es schon seit 2009/10 so durch die Medien geschlichen ist und jetzt mittlerweile auch wirklich offiziell ist. Ich hab ja mal darüber nachgedacht für Spotify ist natürlich auch schwierig, wenn ich jetzt irgendwie Spotify einen Premium Account habe und dann mache ich es an und stecke es in die Hosentasche und es läuft einfach so, ich benutze die Oberfläche ja gar nicht so viel oder ich sehe die gar nicht so viel. Also ich benutze die Oberfläche, wenn ich mal irgendwie was anderes aufrufen möchte oder wenn ich nicht genau weiß, was ich hören möchte, dann lasse ich mich inspirieren. Aber ich habe nicht immer diesen engen Kontakt gehabt zu der Oberfläche. Und 2019 gibt es etwas, was es gab Zeichnungen davon, Prototypen, die man gesehen hatte und zwar wir sagen ja so gerne, die Macht liegt im Device und es gibt eine eigene Hardware von Spotify, die ich als Premium Kunde in den USA haben kann. Es gibt eine tolle Webseite dafür, wo ich mich anmelden kann, um diese Hardware zu bekommen. Sie ist kostenlos. Ich muss nur das Shipping bezahlen und es handelt sich dabei um das Car Thing, wahrscheinlich weil es seit zwei Jahren in den Medien und irgendwie alle gesagt haben, ja dieses Auto Ding, an dem sie arbeiten, das nennen sie jetzt auch offiziell Casting. Man kann sich das vorstellen, das ist ungefähr so groß wie ein Handy und man kann es in seinem Auto an die Armaturen anknipsen. Mit einem Display drauf, hat Tasten einer Sprachsteuerung, auch spannend. “Hey, Spotify” ist die Ansprache. Und auf diesem Gerät, auf dem Car Thing läuft die eine Spotify Oberfläche und ich kann darüber mir Spotify direkt in mein Auto holen.
Sebastian
Ja, das was ich zuerst denken musste, als ich das damals gelesen habe, waren ja diese UKW Transmitter, die man damals für das Auto kaufen konnte. Das konnte man in den Zigarettenanzünder reinstecken und konnte dann die Musik von seinem Smartphone, von seinem iPod damals oder so, dann auf sein Radio übertragen.
Sven
Ich hab nachgeguckt, UKW kann es nicht. Also die Übertragung läuft via Bluetooth, Kopfhörer, Kabel oder USB.
Sebastian
Auf der einen Seite sage ich ja, das macht irgendwie alles Sinn, weil natürlich fahren da draußen ja viele Autos durch die Gegend, die halt eben nicht irgendwie super neu sind, wo ich dann Car Play nutzen oder Android K oder sowas nutzen kann, oder die vielleicht auch schon irgendwie Apps vorinstalliert haben. Ich glaube in der neuen Volkswagen Generation kann ich auch richtig Apps installieren. Volkswagen hat den eigenen AppStore. Aber ich glaube damit würden wir eine eigene Folge mit erfüllen. Es gibt einen eigenen Store, da kann man auch Alexa runterladen. Das geht. Aber ich glaube vielmehr geht dann auch noch nicht. Aber ich habe halt relativ viele alte Fahrzeuge, ich hatte, glaube ich mal gelesen, irgendwie das Durchschnittsalter der Fahrzeuge auf den deutschen Straßen ist glaub ich 9,6 Jahre. Hätte ich nicht so hoch erwartet, ehrlich gesagt. Und dann ist auch immer die Frage, wie sind diese Autos ausgestattet? Und dann macht es Sinn, da vielleicht ein Device rein zu setzen.
Sven
Ich kann das bestätigen, Spotify selber sagte, die haben in der Analyse gefahren und in den USA ist das Durchschnittsalter 11 Jahre und so ein Auto hält ungefähr 18 Jahre. Und die haben natürlich kein modernes Infotainment System mit drin.
Sebastian
Da mag es Sinn machen, aber es ist dann wahrscheinlich eine Übergangszeit. Die Macht liegt im Device, das kriegen sie damit nicht hin, weil trifft erst mal auf eine sehr kleine Zielgruppe zu, glaube ich, die das tatsächlich in Anspruch nimmt. Ich glaube im Durchschnnittsalter ist die Zielgruppe relativ groß. Aber ich glaube, die es wirklich in Anspruch nehmen und es ist dann nur eine Übergangszeit und dann verlieren sie das Device wieder. Dann habe ich das auf meinem iPhone, auf meinem Smartphone oder ich habe es ein Jahr später auch wirklich im Auto direkt drauf.
Sven
Ich bin absolut bei dir. Ich sehe das auch als Übergangslösung, aber ich glaube, das kann eine interessante Lösung sein. Also man muss sich auch vor Augen halten, die geben das Ding ja umsonst raus. Der Marktwert liegt wohl ungefähr so bei 80 Dollar für dieses Gerät, aber die vergeben das umsonst an ihre Premium Kunden. Ich glaube schon, dass es eine Berechtigung hat für die nächsten Jahre, weil du den Markt sicherst, weil alle werden stärker. Apple wird immer stärker. Es gibt vielleicht auch hier irgendwo das Apple Auto. Die Leute kaufen sich neue Autos und die werden sehr stark gefördert, die neuen Autos. Das heißt, da wirds nochmal eine Umwälzung geben und ich finde für die nächsten Jahre ermöglicht das Spotify eine gewisse Sichtbarkeit und und ich bin nah am Kunden. Der Kunde lernt die Interaktion mit Spotify dann in dem Zuge, was ich gerade angesprochen habe mit “Hey Spotify”. Die haben ja eigene Voice Kommander entwickelt, wo natürlich der Kunde anfängt auch zu lernen damit zu agieren. Also ich glaube zur Markenbildung kann das für die nächsten Jahre interessant sein. Sie selber sagen auch das ganze System, also unabhängig von Volkswagen, dieses Car Thing ist updatefähig und das heißt das Ding, was sie da ins Auto gebaut haben kann auch, das sagen sie selber, in ein paar Jahren ganz anders aussehen. Und ich finde den Gedanken für ein paar Jahre spannend. Ich glaube auch in 4 Jahren gibt’s das Ding wahrscheinlich nicht mehr. Aber in der Übergangsphase könnte es Spotify helfen.
Sebastian
Ja. Also klar, helfen kann das. Ob das dann noch anders aussieht oder gar nicht mehr aussieht, ist es dann die Frage. Spotify ist ja auch eine der wenigen Apps, die überhaupt über CarPlay funktionieren. Man hat in Carplay ja relativ wenige Apps drin, die überhaupt funktionieren, zum Beispiel WhatsApp ist da vorhanden und Spotify ist auch vorhanden, genauso wie Google Maps z.B. vorhanden ist. Also man hat wirklich nur große Apps da drin und deswegen, ich glaube, es hat definitiv seine Daseinsberechtigung, auch in den neuen Fahrzeugen lösen sie es über diesen Weg. Und da interagiere ich ja auch mit Spotify, aber klar, diese Voice Schnittstelle, die hat dann eher Siri oder Alexa. Aber die Frage, die ich mir gestellt habe, wäre es nicht sinnvoller, ein Gerät, ein eigenes Gerät ins Wohnzimmer zu bringen? Da ist der Markt natürlich richtig umkämpft.
Sven
Ja, ich hatte die Zahlen gesehen, also was ich gerade erzählt hatte mit diesen 11 Jahre alten Autos im Durchschnitt. Da hatte nämlich Spotify eine Begründung selber geschrieben, warum sie sich für das Gerät entschieden haben. Die sind auf die amerikanischen Daten gegangen und haben dort auch kommuniziert, wie viele Milliarden Stunden so ein Amerikaner im Durchschnitt im Auto sitzt. Und die experimentieren seit 2019 damit und machen sich darüber Gedanken. Wo nutzen die Menschen am meisten Spotify? Und dort wollen sie sie abholen. Wir werden sehen. Es wäre er ja sogar so, wenn ich dann Spotify irgendwie wie so ein Homepod im Wohnzimmer stehen hab, da gucke ich ja dann doch nicht wieder die ganze Zeit drauf, wenn ich es eher im Auto habe, direkt im Sichtfeld und das über Stunden. Wir warten ab. Ich fand es spannend.
Sebastian
Wir warten ab. Vielleicht sprechen auch in zwei Monaten nicht mehr drüber. Oder vielleicht ist das auch die Vorstufe zum Spotify Car, wir gucken.
Sven
Das kam gestern Abend wieder nicht beim Apple Event. Aber das war vielleicht nochmal ein Thema, du hast es gerade angesprochen mit dem CarPlay. Ich hatte nämlich gelesen, dass Apple absichtlich noch die Ausstattung vom CarPlay ein bisschen zurückhält, weil sie sich selber nochmal breitmachen wollen. Und wir hatten ja auch vor kurzem dieses Video gesehen, dass Alexa mittlerweile im Lamborghini verbaut ist und jetzt nicht einfach nur, dass ich Alexa ansprechen kann “Bitte spiel jetzt mal irgendwie Amazon Music”, sondern dass ich Alexa im Lamborghini ansprechen kann in einer Interaktion mit dem Fahrzeug also, das es wirklich Einfluss auf die Fahrzeugtechnik hat.
Sebastian
Ja, das ist ja der Volkswagen-Konzern, das ist nicht nur Lamborghini, die das machen. VW macht das auch. Ich habe auch schon mal versucht, dort Alexa zu installieren, es ist bisher daran gescheitert, dass ich es nicht geschafft habe, eine Adresse in meinem Account zu hinterlegen. Also auch seltsame Zusammenhänge. Aber man muss für einen Alexa Install im Auto eine Adresse hinterlegen in seinem Account und diese Adresse kann ich aus irgendwelchen Gründen nicht hinterlegen, was ich bisher nicht verstanden habe. Also das ist ziemlich komplex. Aber ja, das zieht ins Auto ein und Apple hält sich da relativ zurück.
Sven
Aber ich muss mal hinterfragen, du kannst in deinem Volkswagen sagen “Alexa schalte mal die Lüftung an”, das würde gehen?
Sebastian
Das würde ich gerne mal ausprobieren, ob das geht.
Sven
Ich glaube, das geht nämlich noch nicht.
Sebastian
Also ich würde mal sagen, das ist im Volkswagen-Konzern dann auch komplett ausgerollt, wenn sie das bringen. Also es macht definitiv Sinn, aber ich würde es gerne mal ausprobieren. Aber es scheitert daran, dass ich es noch nicht mal installiert kriege. Aber vielleicht muss ich ja auch nochmal fünf Stunden in die Werkstatt und ein Update machen. Und Apple scheint sich da ja ein bisschen zurückzuhalten, wie du auch sagst. Wobei ja immer noch dieses eigene Auto dort auch in der Luft schwirbelt und bisher immer irgendwie etwas abgekündigt wurde als dass da was angekündigt wurde. Und ich glaube bei Amazon gibt’s da keine Ambitionen, irgendwie da in die Richtung zu gehen, weshalb vielleicht Alexa einfach schon ein Stück weit intensiver in die Autos integriert ist.
Amazon hat jetzt 200 Millionen Prime Kunden
00:12:01
Sven
Ja, das könnte ich mir bei Amazon auch nicht vorstellen. Wobei Amazon wieder sehr positiv in den Medien war. Und zwar hat Jeff Bezos jetzt glaube ich bekannt gegeben, dass sie 200 Millionen Prime Kunden haben.
Sebastian
Ja, das ist ein enormer Sprung, finde ich. Die 100 Mio. Marke haben sie, glaub ich vor zirka drei Jahren übersprungen.
Sven
Ich habe nachgeguckt. Im April 2018 hatten sie 100 Millionen und die 150 Millionen hatten sie erst im Januar letzten Jahres, also auch extrem Gas gegeben. Ja, 50 Millionen innerhalb von knapp einem Jahr.
Sebastian
Da hat Corona ganz gut Gas gegeben. Aber man muss ja sagen, das sind ja weltweite Prime Kunden. Und ich habe ja als Prime Kunde in den USA noch ganz andere Vorzüge, auch im Bereich Lebensmittel und so weiter. Also das heißt, man müsste sich vielleicht mal die Zahlen gucken, aber ich glaube, die veröffentlichen sie gar nicht, wie viele Prime Kunden es in Deutschland gibt und wo das Wachstum tatsächlich herkommt. Ich könnte mir ganz gut vorstellen, dass das Wachstum primär aus den USA kommt. Jetzt machen sie nicht alleine 50 Millionen Privatkunden in einem Jahr, bei 330 Millionen Einwohnern oder wie viele die auch haben, machen die das nicht einfach mal in einem Jahr. Aber es ist auf jeden Fall beeindruckend. Also man muss ja eigentlich sagen, 200 Millionen Kunden, die auch Prime nutzen und ich weiß gar nicht, kann man Prime eigentlich unterjährig kündigen oder läuft es immer ein Jahr?
Sven
Das kann ich dir auch nicht sagen.
Sebastian
Also ich bin der Meinung, du kannst das auf jeden Fall monatlich bezahlen.
Sven
Ja, genau richtig. Und dann könnte es wirklich sein, dass man es dann eben monatlich kündigen kann.
Sebastian
Aber ich würde mal unterstellen, dass die meisten da schon irgendwie ein Jahresabo abschließen. Und das finde ich schon enorm. Also das ist nicht eben mal so ein Netflix Abo für 10 Euro oder was auch immer, was man da mal abschließt. Oder man hat da mal ein TV NOW für 5 Euro im Monat, weil man irgendwas dort gucken will, sondern das sind ja schon Summen, die bewegt werden. Ich nutze es gleich ein Jahr, ich zahle was, ich glaube 60/70 Euro, in Deutschland zumindest. Und das finde ich schon bemerkenswert. Aber ich muss generell sagen, dass die ja auch finde ich momentan enorm viel Gas geben auf ganz unterschiedlichen Baustellen. Und sie damit ja auch irgendwie diese Prime Mitgliedschaft immer weiter aufwerten.
Sven
Ja, das ist richtig. Genau. Du bekommst immer mehr Services, das ist immer mehr Sinn macht, Prime zu machen. Vielleicht bevor wir gleich nochmal in diese neue Entwicklung rein gehen, es ist natürlich auch eine extrem gute Kundenbindung. Wenn ich erst einmal Amazon Prime abschließe für ein Jahr, dann ist es natürlich so eine starke Kundenbindung, weil ich Amazon das gesamte Jahr über nutze und bevor ich irgendwoanders bestelle, dann bestelle ich erst mal bei Amazon. Plus dann eben die Services, die du angesprochen hast gerade.
Amazon denkt darüber nach, Möbel beim Kunden aufzubauen
00:14:28
Sebastian
Genau. Inwieweit das jetzt mit Prime zu tun hat? Amazon will halt Möbel aufbauen beim Kunden und das ist glaube ich auch noch so ein Pain Point bei vielen. Wir haben letztens ja auch darüber gesprochen, warum werden eigentlich bei Ebay Kleinanzeigen so viele Ikea-Möbel gehandelt? Und ich behaupte immer, das kommt dadurch, wobei die ja teilweise wirklich den Neupreis bezahlen bei Ebay Kleinanzeigen, das kommt dadurch, dass sie die Möbel nicht selber aufbauen wollen, was ja glaub ich eher so ein Ikea Image noch ist. Wobei es gar nicht mehr der Fall ist, dass dieser Aufbau irgendwie komplex ist und ich glaube, damit würden sie auch gerade diesen Möbel Handel nochmal einen gewissen Boost geben online, wenn ich Möbel bei Amazon kaufe, was aber gar nicht mehr erforderlich ist, ich von Amazon geliefert bekomme und dann noch aufgebaut wird. Das heißt, ich neige vielleicht dazu, doch noch eher Möbel online zu kaufen. Was ich daran aber interessant finde ist, dass Amazon ja gar nicht so das starke Möbelgeschäft ist. Also ich weiß gar nicht, ob die überhaupt einen relevanten Umsatz haben. Hermes macht das ja auch, ich kann ja als Händler meine Möbel via Hermes versenden und Hermes baut diese Möbel auf, genauso wie sie mir meine Waschmaschine anschließen usw.. Und wollen sie vielleicht um ihre Logistik herum noch weitere Services aufbauen, um das auch anderen Leuten anzubieten? Also nicht nur für ihre eigenen Produkte oder für Marketplace Produkte, sondern gibt’s vielleicht sogar in die Richtung zu sagen, wir wollen das Home24 anbieten, über uns die Möbel auszuliefern. Die Logistik dafür haben sie und dann gleich mit aufzubauen.
Sven
Ja, also es ist so, dass Amazon diesen Amazon Home Services bereits schon länger anbietet. Da sind es aber Drittanbieter, die das für Amazon dann machen. Das heißt also, wenn du irgendwie Möbel oder große Elektrogeräte kaufst bei Amazon, dann könntest du diesen Amazon Home Services nutzen und jetzt würde Amazon das selber übernehmen. Und das wäre natürlich ein interessanter Gedanke, dass Amazon gesagt hat, auf einer einen Seite haben wir jetzt nicht genau in der Hand, wie das Kundenerlebnis vor Ort ist, wenn es kein eigener Amazon Mitarbeiter ist. Zum anderen ist das natürlich ein gutes Geschäft. Da geht einiges an Geld an Amazon vorbei, das können wir auch selber machen. Das wäre natürlich denkbar, dass sie sagen, da fahren wir eine ganz eigene Sparte mit auf. Es hat natürlich auch viele Vorteile, wenn ich sage, so wie ich das verstanden habe, was die jetzt anbieten wollen, ist, du kaufst das Möbelstück, es wird dir von Amazon selber geliefert, ein Amazon Mitarbeiter baut es auf, nimmt den Müll wieder mit nach Hause und sollte dir das ganze nicht gefallen, was dort aufgebaut wurde, nimmt er das Ding auch wieder mit. Also da ist natürlich so unglaublich viel in diesem Paket mit drin. Das ist schon beeindruckend. Und Sie wollen wohl damit ganz stark gegen so große Wettbewerber wie Wayfair zum Beispiel angehen, die ja wirklich in diesem Bereich durch die Decke gegangen sind. Oder eben auch in den USA sowas wie Home Depot oder so. Also da sind Wettbewerber, die bewiesen haben, der Markt ist durchaus interessant.
Amazon denkt darüber nach, Discount Stores zu eröffnen
00:17:18
Sebastian
Und so geht es ja momentan weiter bei Amazon. Also sie überlegen Discount Stores zu eröffnen. Wobei ich da jetzt nicht weiß, ob das in den USA oder in Deutschland ein Thema ist, weil Dicount ist ja eher so ein deutsches Thema.
Sven
Ja, ich glaube das kam aus den USA. Das war aber noch vor der Pandemie. Man hat es dann nachher nicht gemacht, aber das ist schwebt wohl immer noch so ein bisschen. Und zwar wollte man so Ladenhüter über Discounts loswerden. Und es gibt ja aktuell schon bei Amazon diese Warehouse Deals, wo ich einfach zurückgeschickte Artikel dann günstig kaufen kann. Und da hat Amazon wohl ziemlich viel noch im Lager rumstehen, das so ein bisschen vor sich hin staubt und da wollte man richtige Discount Stores eröffnen. Vielleicht so ein bisschen wie so ein Zalando Outlet Store oder so und dort dann das Lager leer machen. Ich hatte in dem Zuge mal nachgeguckt. Also es ist so, dass Amazon beinahe schon 100 Stores draußen hat und zwar sowas wie Amazon Go, über den wir häufig gesprochen haben, Lebensmittelläden, aber auch diese four Stars Geschäfte, wo Produkte angeboten werden, die besonders gut von Amazon bewertet werden. Also da einfach noch einen Discount nebenbei aufzumachen und Ladenhüter loswerden, wenn man das noch nett macht.
Sebastian
Na ja, plus das ja auch in den USA ja auch die deutschen Lebensmitteldiscounter ganz gut durch die Decke gehen. Auch besonders in den Pandemie Zeiten jetzt, aber man sensibilisiert gerade die Amerikaner. Die Amerikaner sind sowieso extrem Rabatt getrieben, das ist ja definitiv so, also alleine Black Friday oder auch ihre ganzen Coupon-Schlachten, die die führen. Also die sind ja schon Rabatt getrieben. Aber es gab ja wenig so richtig Discount Märkte und Aldi hat ja in den USA glaub ich erstmal so eine Sensibilisierung dafür geschaffen. Und deswegen glaube ich, da sieht man auch den Erfolg, auch wenn man nicht unbedingt es im Lebensmittelbereich machen möchte, glaube ich. Wenn diese Amerikaner schon sukzessive für sowas sensibilisiert und könnte ich mir deswegen ganz gut vorstellen, dass das funktioniert. Das war es, was wir ja auch gesehen haben. Es war ja vor kurzem, dass Amazon jetzt ein Friseur Studio in London eröffnet hat und daher auch mit Amazon eigenen Produkten und so weiter dann auch spielen. Also die sind so umtriebig aktuell, dass die Logistik machen, das ist ja irgendwie nichts Neues, dass die Stores eröffnen, ist ja auch irgendwie gut, das kennt man jetzt auch schon und man wartet ja irgendwie sehnsüchtig auf den ersten Store in Deutschland. Aber dass sie jetzt sogar in Dienstleistungs Segmente gehen, wo sie noch nie tätig waren, also ich weiß nicht, ob sie den Umsatz, die Monetarisierung immer weiter hochtreiben wollen müssen oder ob es da auch wieder so ein Kalkülen da gibt, wie das alles ineinander greift. Aber es ist schon Wahnsinn, wie umtriebig sie momentan sind.
Amazon Salon
00:20:08
Sven :
Ja, das stimmt. Gerade dieser Frisörsalon in London, wir hatten ja gestern die Bilder gesehen, die wurden gestern offiziell von Amazon veröffentlicht. Das ist schon ziemlich beeindruckend. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es eher ein eine Art Testgeschäft und zwar nicht unbedingt für das Haare Schneiden, sondern eher um Amazon Produkte und Technologien dort auszuprobieren. Also zum Beispiel um bestimmte Funktionalitäten zu testen.
Sebastian
Ja, das ist ja genau der Punkt bei Amazon. Also sie haben überhaupt erst die Möglichkeit. Ich bin ein Microsoft, ich bringe auch eine Augmented Reality Technologie raus innerhalb meiner Cloud, wie es Amazon in AWS macht. Ich habe ja gar nicht die Möglichkeit, einfach mal so einen Microsoft Frisörsalon aufzumachen. Amazon hat diese Möglichkeit, bloß dass ich das alles mit Prime kombinieren kann usw.
Sven
Gut, dafür hat Microsoft die ganzen Behörden in Deutschland, an die sie einfach ihr Zeug ausliefern können.
Sebastian
Naja, okay, das stimmt. Aber gut, damit können sie auch nicht so gut testen. Aber es ist einfach so ein großes Imperium. Nicht nur, dass die das Geld haben, mal Sachen schnell auszuprobieren. Sie haben auch überhaupt erst mal das Spielfeld dafür Sachen auszuprobieren, weil was man da gesehen hat auf diesen Bildern, ich sitze da vor dem Spiegel, kann mir eine Haarfarbe aussuchen und kann mir angucken, wie sehe ich mit dieser Haarfarbe dann am Ende tatsächlich aus. Und das ist ja dieses Spielfeld zu haben, etwas erst einmal auszuprobieren. Das hat kaum jemand anderes.
Sven
Ganz genau. Und gerade die haben überhaupt diese Möglichkeit und die machen genau das, was eigentlich von allen so verlangt wird, im Bereich der Digitalisierung also gerade neue Sachen auszuprobieren, ist einfach zu sehen, was passiert. Was kann dabei rauskommen? Das ist ja eigentlich das, was bei diesem Disruptiven, bei der Digitalisierung immer gefordert wird, so notwendig und so wichtig ist. Und die haben einfach diese Möglichkeiten, das auszuprobieren, auch wenn es sehr viel Geld kostet, das eigentlich total egal.
Sebastian
Ja, also Wahnsinn, was da passiert. Ja, ich glaube, wir können da noch ewig weiter drüber sprechen. Aber wir haben den Zeitrahmen mal wieder ganz gut überreizt. Daher würde ich sagen, bei Fragen, Anmerkungen, weiteren Diskussionen gerne der obligatorische Hinweis auf unsere Gruppen bei Facebook und LinkedIn. Lasst uns da gerne weiter diskutieren, wenn da Fragen sind, auch gerne an uns herantreten damit, auch neue Ideen, neue Themen, die wir mal bringen sollen, auch gerne dort einfach erwähnt oder an uns schreiben. Ja, dann würde ich sagen, hören wir uns beim nächsten Mal.
Sven
Bis zum nächsten Mal. Tschüss!
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