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Podcast #6: Digitalisierungs-Crunch – Apples App Clips, WWDC, Sixt, Care by Volvo, Porsche Passport / inFlow, Google Keen, Pinterest

26. Juni 2020
Kategorien
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Tags
  • AppClips
  • Apple
  • Fahrzeug-Abo
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Der Digitalisierungs-Crunch von 25R

Mit hanseatischer Zurückhaltung informieren, sortieren und ordnen wir mit unserem Meinungsbeitrag die aktuellen Entwicklungen in der Digitalisierung sowie Konzepte, Lösungen und Geschäftsmodelle.

Die Episode findet ihr überall dort, wo es Podcast gibt: Apple Podcast, Spotify, Google Podcast, Soundcloud, Deezer

Die Themen

  • Apple hat “App Clips” auf der WWDC vorgestellt. Game Changer für App Entwickler und Marken?
  • Autos im Abo: Was verändert der neue Sixt Service, Care by Volvo oder Porsche Services Passport, inFlow, Host oder Drive?
  • Neuer Content-Aggregator “Keen” aus Googles Test-Labor. Schafft es der Service raus auf dem Beta-Stadium?

Transkription

App Clips von Apple

Sven

Willkommen bei 25R und willkommen bei einer neuen Folge von Crunch. Wir haben heute wieder spannende Themen zusammengesammelt, über die wir sprechen und die wir mit unserer eigenen Meinung einsortieren wollen. Aktuell läuft die WWDC (Worldwide Developers Conference) und vielleicht können wir da über eine spannende Entwicklung sprechen, und zwar geht es um die “App Clips”.

Sebastian

Richtig, vielleicht sagen wir noch mal ganz kurz, was die WWDC eigentlich ist. Es handelt sich dabei um die Entwicklerkonferenz von Apple. Und standesgemäß werden auf der WWDC die neuen OS-Versionen vorgestellt. Also fürs iPhone, fürs iPad, für den Mac, für die Watch. Und im Rahmen der Keynote wurde bei der Vorstellung der neuen iOS Version auch “App Clips” vorgestellt. Hat eigentlich eine gar nicht besonders große Aufmerksamkeit bekommen, aber wir finden, dass es eigentlich ein ganz nettes Feature werden könnte, was vielleicht auch einiges grundlegend verändert.

Was ist “App Clips”? Es handelt sich dabei eigentlich um eine Art: Micro Apps. Die kleiner als 10MB groß sein sollen, bei denen keine Installation erforderlich ist. Denen trotzdem das volle SDK zur Verfügung steht, also grundsätzlich alle Funktionen, die eine “normale” App auch haben sollte. Aber ich muss sie halt, wie gesagt, nicht installieren. Und es sind deutlich kleinere Apps im Verhältnis zu denen, die man sonst im AppStore findet.

Sven

Und ich würde sagen, gerade das Installieren von Apps ist heute eine große Herausforderung für neue Apps. Weil, im AppStore sind knapp zwei Millionen Apps und da irgendwie überhaupt noch aufzufallen mit einer neuen Idee oder neuen Lösung, ist natürlich schwierig und aufwendig für jedes Unternehmen.

Sebastian

Genau richtig und diese App Clips, die sollen über QR-Codes oder über eigene “App Clip Codes” aufrufbar sein, sollen aber auch über NFC steuerbar sein, Location based funktionieren, dass ich je nachdem wo ich mich gerade befinde, was ich gerade scanne, wird mir eine kleine App angeboten und die kann ich dann direkt ausführen. Diese App wird dann auch nicht installiert, sie wird zwar heruntergeladen, aber das passiert sehr, sehr schnell, und ich finde sie dann auch in der neuen sogenannten App Library, die auch mit iOS 14 neu kommt. Sie ist also auch nicht zwangsläufig auch auf meinen Homescreen zu sehen und ich kann dann kleinere Services nutzen, ohne dass ich die komplette App nutzen muss.

Sven

Das ist natürlich sehr praktisch, weil, wenn ich mir vorstelle, ich will gerade einen Dienst sehr schnell nutzen. Ich möchte einfach die Funktionalität einer App erfahren, aber möchte mir nicht den Aufwand machen, die große App aus dem App Store zu suchen, zu finden, herunterzuladen, auf meinem iPhone lange herumzutragen, sondern ich will sie ja eigentlich “instant” – genau in dem Moment will ich sie nutzen. Dadurch reduziert Apple die Hürde, dass erstmal diese App runtergeladen wird, und macht es viel einfacher, für Unternehmen ein tolles Nutzererlebnis direkt instant bereitzustellen.

Sebastian

Genau, es unterstützt definitiv das App Marketing, die Sichtbarkeit der App wird deutlich erhöht.

Parkuhren sind ein typischer Anwendungsfall dafür. Es gibt ja diverse Parkuhren, die schon online (überall auf der Welt) funktionieren. Aber ich brauche bisher x unterschiedliche Apps, um die unterschiedlichen Parkuhren in unterschiedlichen Städten zu nutzen. Und jetzt kann ich einfach den Code scannen. Und wahrscheinlich wird es auch gerade im Bereich Payment und Login der Haupt-Anwendungsfall sein, dass ich dann schnell 2,50 Euro für eine Parkuhr bezahlen kann oder ähnliches.

Sven

Was natürlich super ist, gerade wenn es eng verbunden ist mit der Apple Infrastruktur. Weil natürlich Apple selber durch den Apple Login und Apple Pay ja genau diese Funktionalitäten aus dem Bauch heraus mitbringt. Und wenn ich diese dann in App Clips mit anbiete / verbinde, kann ich gleich direkt darauf zurückgreifen.

Sebastian

E-Scooter sind eine weitere Anwendung. Ich kann mich direkt über Apple anmelden. Ich muss keine Registrierung ausfüllen und kann direkt mit dem Buchungsvorgang starten. Was man daran sieht, gerade bei Parkuhren und E-Scooter usw.: Ja, ich habe auf der einen Seite als Entwickler der App die Herausforderung nicht mehr, dass ich das Marketing betreiben muss, weil in dem Moment, wo mein Service genutzt wird biete ich meine App an und die wird dem Benutzer direkt vorgeschlagen. Ich habe nicht die Herausforderung des Marketings, zumindest nicht mehr in der Form, wie ich sie bisher habe. Was aber dadurch auch passiert ist, dass ich mich in eine noch stärkere Abhängigkeit vom Apple-Ökosystem begebe, weil ich halt nicht nur mehr den App Store nutze, sondern die Markenpräsenz meines Service gerät eigentlich in den Hintergrund. Ich sage ja einfach nur noch, wenn wir bei den E-Scooter bleiben, ich möchte jetzt diesen E-Scooter nutzen, ich habe dann einen App Clip Code auf meinem E-Scooter kleben, ich kann den Scannen, ich kann mich registrieren, ich kann darüber bezahlen. Aber ob ich jetzt den Dienstleister A nutze oder ob ich den Dienstleister B nutze, diese Entscheidung treffe ich eigentlich gar nicht mehr wirklich aktiv und komme auch mit dieser Marke eigentlich kaum noch mehr in Berührung. Das könnte wirklich was massiv verändern, weil die Dienstleister dadurch stärker in eine Abhängigkeit zu Apple geraten, in der sie ja sowieso schon sind aufgrund des AppStores, aber die Marke verschwimmt ein bisschen.

Sven

Obwohl ich ja auch von anderer Seite sagen könnte, dass ja der Dienst im Vordergrund steht und mir als Kunde ist es egal, wie viel Marketing oder wie viel Mühe sich der Anbieter für eine schöne App gemacht hat, sondern ich sage, ich will jetzt diesen Scooter verwenden, oder ich will hier parken – dieses rundherum spielt dann wahrscheinlich weniger eine Rolle.

Sebastian

Richtig. Also, du nutzt den Dienst. Aber die Frage ist ja: Wie stark ist deine Bindung zu der Marke? Wenn du einfach nur den Roller nutzt, weil er da gerade steht, dann ist es dir fast egal, welcher Dienstleister das ist. Du bist dann halt nicht mehr auf dem Homescreen, weil die App auch nur noch in der App Library erscheint. Wenn du jetzt den UseCase aus der anderen Sicht heraus siehts und sagst: Ich nutze jetzt nicht mehr den Scooter, der dort gerade steht, sondern ich bin in einer Stadt unterwegs und möchte dann einen E-Scooter nutzen und möchte eine App öffnen und mal gucken, wo der nächste Scooter sich befindet. Dann habe ich eventuell ein Problem und entscheide mich dann erst mal für einen Dienstleister oder aber ich benutze irgendeinen anderen Dienstleister, aber nicht unbedingt den, den ich gestern schon mal benutzt.

Sven

Da bin ich absolut bei Dir. Das ist ja genau die Situation. Nehmen wir diese E-Scooter, man ist in Berlin und da stehen von drei, vier unterschiedlichen Anbietern die E-Scooter, die Preise sind nahezu ähnlich. Wenn ich jetzt aber gar nicht mehr diese Hürde habe, ich muss mich dort erstmal registrieren, muss mir eine Account anlegen, sondern ich kann direkt in dem Moment, wo ich vor einem E-Scooter stehe und es ist egal, ob das Bird oder Jump oder was auch immer ist, ich kann halt dieses Gerät nutzen, das ist für die Unternehmen schlecht, weil es die Kundenbindung reduziert. Für den Nutzer ist natürlich super, weil er direkt in dem Moment frei entscheiden kann, welche Dienste er nutzen möchte.

Sebastian

Wir müssen schauen, wie es dann wirklich genutzt wird, und wer die ersten Protagonisten sind die daran teilnehmen werden, weil einfach so werden die Micro Apps auch nicht funktionieren, die müssen von Entwicklern bereitgestellt werden. Wird sich zeigen, wer das dann nutzt. Was wir auch mal abwarten müssen ist, wie sich diese Funktion tatsächlich zeigt und wie das genau funktioniert. Bisher kennen wir nur die Keynote. Wir kennen die Vorstellung des iOS und einige Beiträge dazu. Aber es hat noch keiner bisher wirklich genutzt. Auch wenn iOS 14 in der Beta verfügbar ist, gibt es bisher noch keine App Clips die auch wirklich wirklich nutzbar sind. Es gibt nur einen interessanten Anwendungsfall, der zumindest in der Theorie besteht. Müsste man sich dann überlegen, ob das tatsächlich noch Anwendung findet.

Es wurde relativ stark demonstriert, wie das Payment über Apple Pay funktionieren kann. Und es ist ja bekannt, dass Apple Pay auf bestehende Infrastruktur aufsetzt. Es wurde ja kein eigener Zahlungsdienst mit Apple Pay geschaffen, sondern ich habe ja eigentlich nur eine Virtualisierung meiner Kreditkarte damit geschaffen. Der nächste Schritt der jetzt eigentlich dann kommt von Apple, wenn ich darüber mein Payment abwickeln kann ist, dass ich an den Kassen eventuell keine Kartenterminal mehr brauche und damit vielleicht auch ein neues Geschäftsmodell im Handel, bei Dienstleistern und so weiter dann wieder zusammenbricht, weil ich entweder über NFC direkt mit den Kassen kommunizieren kann, weil die mir einfach nur sagen müssen, was ich bezahlen muss. Oder aber es gibt einen Code an der Kasse, den ich einfach abscanne und damit nicht mehr auf diese Kartenterminals angewiesen bin. Das ist ein Vorteil für kleinere Händler, die sich so ein Kartenterminal nicht hinstellen wollen. Gerade im mobilen Bereich, die mobilen Terminals usw. habe ich den Vorteil, dass ich diese halt nicht mehr brauche. Aber wie gesagt, das ist Theorie, müssen wir mal abwarten was da kommt. Ich könnte mir zumindest gut vorstellen, dass das auch ein relevanter Anwendungsfall sein könnte.

Sven

Da sprichst Du noch einmal einen guten Punkt an: das direkt durch den App Clip viele Dinge umgangen werden und ich dann wieder stark abhängig bin von Apple und von der Apple Infrastruktur. Weil in dem Moment viele Zwischenschritte einfach weggenommen werden, wo ich mich aktuell vielleicht als Kunde noch frei entscheiden kann. Du sprachst gerade Apple Pay an, das eng verbunden ist. In den USA gibt es ja auch bereits die Apple Kreditkarte. Ich mache es für den Kunden sehr einfach, sehr convienent, nehme ihm damit aber auch Entscheidungsmöglichkeiten und steche damit auch andere Wettbewerber in dieser gesamten Infrastruktur aus und überspringen diese und binde ihn dann noch stärker an die Apple Infrastruktur.

Sebastian

Ein letzter Hinweis noch dazu, das ganze Thema ist nicht so ganz neu. Apple hat es wieder mit integriert – Android hat es schon mal versucht. Irgendwie, wie es immer ist, einer hat es schon mal gemacht. Es war bisher in der Vergangenheit, meiner Kenntnis nach, nicht ganz so erfolgreich bei Android. Vielleicht hat Apple es mal wieder einen wenig benutzerfreundlicher gestaltet und findet dann halt eine stärkere Anwendung. Wir warten mal ab was kommt. Spätestens wenn die iOS 14-Version für alle verfügbar ist und die ersten Entwickler dann auch App Clips gebaut haben, wird sich zeigen, wie stark man das nutzen kann. Welche Use Cases es gibt aber mit Sicherheit ein spannendes Thema.

„Wie Musikstreaming für die Straße“: Sixt startet Auto-Abos

Sebastian

Ein weiteres Thema, Sixt hat jetzt angekündigt ein Abo für Fahrzeuge auf den Markt zu bringen. Mittlerweile ist es so, dass Sixt ja neben der klassischen Vermietung noch andere Geschäftsmodelle wie zum Beispiel das Leasing anbietet. Das Thema “Abo für Fahrzeuge” ist nicht so ganz neu, einige Hersteller haben das schon gemacht. Aber wie soll das funktionieren?

Sven

Ich war etwas überrascht. Das war mal wieder so eine typische marketing-trächtige Schlagzeile: Sixt möchte das Musik-Streaming für Autos sein. Das sorgte natürlich erst mal für Aufmerksamkeit.

Wir haben es uns auch genauer angeguckt, das ganze heißt Sixt+ und ich kann einfach ein Auto für einen unbegrenzten Zeitraum in eine Art Abo mieten. Denn viel mehr habe ich darin eigentlich gar nicht erkannt, denn eigentlich ist es ja eine Art Langzeit-Miete. Wenn ich jetzt den Wagen nicht für 1-2 Tage habe, sondern einfach über Wochen / Monate fahre. Was groß anderes ist es eigentlich nicht.

Grundsätzlich hat Sixt natürlich große Herausforderung, gerade in der Coronakrise. Ich glaube, sie haben auch einen größeren Kredit über 1,5 Milliarden bekommen, nur um jetzt diesen großen Nachfragerückgang zu überstehen. Und da denkt man sich natürlich spannende Themen aus und schaut, wie können wir langfristig die Autos wieder vermieten. Aber so ganz neu ist das Thema, dass man Autos in einer Art Abo-Modell mieten kann ja eigentlich nicht, auch Hersteller bieten das an.

Sebastian

Ja, genau. Ich glaube, es ist schwer zu unterscheiden, was ist Langzeitmiete, was ist Abo. Ich glaube, die Flexibilität in einem Abo ist vielleicht höher als in einer Langzeitmiete. Ich habe ein Abo, kann das Fahrzeug vielleicht auch wechseln in der Zeit und hab dann noch ergänzende Services dazu. Wir hatten ja in den letzten Formaten auch schon relativ häufig über Mobilitätskonzepte gesprochen, und ich glaube, es ist auch gut, dass die Industrie (und es ist egal ob es das Sixt oder die Hersteller sind) sich grundsätzlich mit neuen Mobilitätskonzepten auseinandersetzen. Was ein Stück weit fehlt ist ein roter Faden. Man hat bei Sixt jetzt die unterschiedlichen Modelle, man hat klassische Fahrzeugmiete, man hat die Langzeitmiete, man hat das Leasing, man hat bei Sixt auch das Carsharing, und so sieht es auch teilweise bei den Herstellern aus. Wenn ich mir mal als Beispiel Porsche angucke: Porsche hat den Passport, es gibt Porsche Drive, es gibt Porsche Host, es gibt Porsche inFlow… ich weiß gar nicht, was das alles ist. Während Porsche Host grundsätzlich wohl das Carsharing-System von Porsche ist, was wohl wenn ich richtig informiert bin, so funktioniert, dass ich meinen Porsche, den ich mal gekauft habe anderen zur Verfügung stellen kann im Rahmen des Carsharings. Es zählt also der Begriff nicht unbedingt, mit was das zu tun hat. Man hat ganz unterschiedliche Modelle, und ich glaube, auch für Porsche ist das eine gewisse Experimentierphase, die man hat und guckt, welches Modell kann halt wie funktionieren.

Sven

Wahrscheinlich kommt das ganze aus diesem großen Trend: Die Leute wollen sich das Auto nicht mehr kaufen und man möchte frei sein in der Mobilität.

Sebastian

Es ist auch aus geschäftspolitischen Gründen ja auch total sinnvoll, gerade jetzt im Porsche Bereich. Ich habe mir mal sagen lassen, dass Porsches relativ häufig neu gekauft werden. Der klassische Porschefahrer nicht nur einen Porsche kauft, während andere erst mal ganz froh währen, überhaupt ein Porsche in ihrem Leben zu kaufen. Aber es ist natürlich sinnvoll, wenn ich den klassischen Porsche-Käufer erst mal in meinem Autohaus drin habe, und ich ihn von einem Porsche überzeugt habe. Dann ist es natürlich erst einmal besser, wenn ich den Käufer in ein Abo bewege. Ich glaube, der Porsche Passport lag mal bei 3.000 – 3.500 Euro und ich konnte 1-2 Porsche immer vor der Haustür habe. Ich konnte Sie auch irgendwann monatlich wechseln. Ist natürlich für mich als Porsche lukrativer, als dem Kunden alle paar Jahre mal einen Porsche zu verkaufen.

Abos sind jetzt auch nicht mehr der neueste Trend gerade. Aber es ist sinnvoll mit dem Abo-Geschäft und auch gerade für Porsche auch durchaus lukrativ, den Kunden immer und immer wiederkehrend zu monetarisieren. Aber was ich jetzt gerade nutze? Ich glaube, Passport ist die Abo-Variante in den USA. Drive ist eine Art Kurzzeitmiete, da kann ich auch für drei Stunden mal einen Porsche mieten. Host ist Carsharing und inFlow ist dann wiederum in Deutschland momentan das Abo-Modell von Porsche. Was daran aber ein Stück weit seltsam ist, finde ich, zum Beispiel setzt Porsche mit, inFlow auf den Anbieter Cluno. Cluno ist eine App die nicht mehr ganz frisch ist, gibt es auch schon eine gewisse Zeit, haben schon einige Finanzierungsrunden erfahren. Aber das ist eine App, wo ich mir Autos im Abo besorgen kann. Und es ist egal, ob es ein Porsche ist oder ob das ein Renault ist. Das würde ich ein Stück weit in Frage stellen, inwieweit der Porschefahrer jetzt sagt: ich gehe in eine fremde App rein und ich hab hier den Golf, habe den Renault und ich hab dann den Porsche, den ich mieten kann. Es ist eine Frage, ob er das nutzt.

Sven

Der Renault-Fahrer möchte vielleicht gerne Porsche fahren.

Sebastian

Ja, genau – aber das in einer App zusammenzubringen. Also aus Cluno-Sicht total klug und ich glaube auch die Finanzierungsrunden mit prominenten Investoren, das hat definitiv seine Daseinsberechtigung, das ist eher ein Stück weit Richtung Porsche gemeint. Ob sie da wirklich ihre Kunden mit dieser App abholen und ob es wirklich so klug ist, das aus der Hand zu geben. Der Porsche Passport in den USA wird auch über ein fremdes Unternehmen vertrieben und man will diese Technologie, diese Plattform nicht selber bauen – anscheinend will man sich weiter auf das Auto fokussieren. Kann man sagen, ist auch sinnvoll vielleicht, aber während andere Autohersteller komplett vertikalisieren, wir haben auch über Tesla gesprochen, die ihre eigenen Chipsätze haben, die ihre eigenen Akkus herstellen, die nicht auf andere Hersteller angewiesen sind, auf andere Software angewiesen sind. Geht Porsche hier den anderen Weg und will eigentlich eher in ihrem großen Lieferanten-Netzwerk, in dem Sie drin sind, bleiben und bedient sich dort anderen Anbieter.

Sven

Wir haben ja in einem anderen Format schon einmal darüber gesprochen, wie die Entwicklung von Autohäusern aussieht. Das ist natürlich jetzt auch wieder ein Thema, das für die Autohäuser problematisch werden kann. Wenn wir jetzt von Porsche weggehen, weil da kann ich mir noch vorstellen, da gehst du zu deinem Autohändler. Da hast Du wahrscheinlich auch eine ganz gute Beziehung zu dem, machst dort auch regelmäßig eine Probefahrt mit einem neuen Modell, aber grundsätzlich ist das natürlich auch wieder so eine Entwicklung dahin, dass ich sage, ich brauche die Autohäuser eigentlich gar nicht.

Sebastian

Zumindest nicht für den Vertrieb, aber hier brauche ich sie noch für die Wartung. Weil ja meistens diese Pakete, wenn ich ein Auto im Abo bestelle, dann halt auch das komplette Wartungspaket mit dabeihaben. Volvo macht das ja letztendlich ähnlich. Da heißt es “Care by Volvo” gibt es augenscheinlich auch keine anderen Programme. Vom Leistungsspektrum her finde ich es recht lukrativ aufgebaut. Ich kann das Auto innerhalb von 30 Tagen wieder zurückgeben. Ich kann mir Bestandsfahrzeuge auswählen. Ich kann aber auch Neufahrzeuge konfigurieren. Ich habe wirklich das komplette All Inclusive-Paket, vom Reifenservice bis zur Wartung, Versicherung. Es ist alles dabei für eine monatliche Rate, und ich kann das halt auch relativ flexibel gestalten. Ich kann das Auto wieder zurückgeben und kann sagen: ach dieses Jahr brauche ich einen SUV während ich dann halt im nächsten Jahr einen Kleinwagen brauche, weil ich vielleicht andere Anforderungen an das Auto habe. Also, an sich durchaus ein sehr lukratives Modelle. Und ich finde auch “Care by Volvo” die sind da auch in der Kommunikation sehr klar. Es gibt das eine System, man scheint alles über die Volvo Plattform abbilden zu wollen, aber Vertriebstechnisch anscheinend auch wieder komplett vorbei an den Autohäusern.

Sven

Es ist scheinbar ein Trend, der sich durchzieht.

Sebastian

Und vielleicht auch, was den Vertrieb von Fahrzeugen ein Stück weit einfacher macht. Wir haben in einem anderen Format darüber gesprochen, was mit Autohäusern passiert. Jetzt bin ich ja hier zwar Vertriebstechnisch nicht mehr angewiesen auf das Autohaus, sehr wohl aber für die Wartung. Jetzt kann ich das ganze natürlich für Elektrofahrzeuge machen. Dennoch gibt es ja noch die Skeptiker, die sagen: ich kaufe meinem Fahrzeug nicht online. Erst will ich es mal sehen, das will ich Probe fahren… Wenn ich das in einem Abo Modell mache, habe ich natürlich den Vorteil, dass ich ja keine langfristige Verbindlichkeit eingehe. Ich kaufe mir ja kein Auto für viel Geld, was ich über Jahre fahren muss, sondern ich kann es auch einfach mal 6 Monate nutzen, was wiederum den Verkauf des Autos vielleicht ankurbelt (wenn überhaupt das Interesse besteht) oder aber ich permanent in so einem Abo-Modell drin bin. Diese Hürde des Online-verkaufens, das ich mir (sagen wir mal) ein 50.000 Euro Fahrzeug online kaufe, das ich dann nicht mehr haben möchte, weil ich das Auto einfach wieder wechseln kann.

Sven

Genau, so habe ich es auch bei dem Sixt+ Modell verstanden, dass ich das Auto jederzeit wieder zurückgeben und das Abo-Modell wieder beenden kann, wenn ich möchte.

Interessant wäre natürlich auch aus ökologischer Sicht, was passiert denn mit diesen ganzen Autos. Wenn ich immer die neuen Autos habe, ich würde wahrscheinlich nicht gerne in diesem Abo-Modell ein 5 Jahre runtergefahrenes Auto haben wollen, das vielleicht auch nicht ganz so gepflegt wurde, weil es nicht das Eigentum von Jemand war, sondern weil es 5 Jahre geshared wurde.

Sebastian

Sie werden wahrscheinlich dem Sekundärmarkt zugefügt. Gerade die ganzen Leasing-Modelle (das Modell das Sixt ja auch in Kooperation mit den Autoherstellern macht) dient ja stark dazu, einen gewissen Sekundärmarkt aufzubauen – und wahrscheinlich soll es dem ein Stück weit auch dienen. Aber man kann sich im Abo natürlich auch die Frage stellen warum ich immer ein neues Fahrzeug bekomme. Das ich jetzt nicht für einen Abo-Preis von 700 Euro im Monat einen 3 Jahre alten Volvo bekomme ist verständlich. Aber wenn ich sage, ich will keinen Neuwagen haben, sondern ich will ein Fahrzeug haben, das drei Jahre alt ist, dann habe ich auch einen entsprechend reduzierten Abo-Preis. Man muss sich nur überlegen, ob sich das für die Hersteller noch rentiert, weil ich natürlich eine Garantie dabei habe, dass das Fahrzeug funktioniert. Ich habe eine Mobilitäts-Garantie, ich habe Wartungen mit dabei, Verschleiss ist mit dabei. Vermutlich auf Basis der Kalkulation, die aktuell von den Anbietern, egal ob es Sixt, Porsche, Volvo oder sonst wer ist angestrebt wird, ist vermutlich, dass die Fahrzeuge irgendwann dem Sekundärmarkt zugeführt werden müssen, weil sie auf Basis dieser Kalkulation die Wartung und den Verschleiß gar nicht mehr realisieren können.

„Keen“: Google bringt neuen Content-Aggregator an den Start

Sven

Kommen wir zu einem anderen Thema und zwar hat Google letzte Woche einen neuen Dienst vorgestellt. Dort kann ich durch Machine Learning, aber auch durch mein manuelles Hinzufügen eigene Themenblöcke zusammenbauen. Wenn ich jetzt sage, ich interessiere mich für Porsche, wo wir das Beispiel gerade haben, dann kann ich mir dort einen Themenblock “Porsche” erstellen, kann dort zum Beispiel Informationen über bestimmte Modelle sammeln, ich kann recherchieren, kann dort Bilder und Videos ablegen… etwas, wie man das auch von Pinterest kennt. Das Ganze wird aber angereichert durch Machine Learning, dass Informationen, die mich interessieren könnten, dort in diese Themenblöcke hinzugefügt werden und sich immer weiter anreichern und in Abhängigkeit von meinen Interessen und wie ich dort die Inhalte organisieren und kuratiere, daraus lernt das System und fügt dann weitere Informationen hinzu. So reichert sich mein Themenblock um meinen Interessen automatisch immer weiter an.

Sebastian

Also so eine Art Content-Aggregator, ich glaube, wie es Google auch selber bezeichnet. Ich glaube, man kann es gut vergleichen mit Pinterest. In den meisten Beiträgen dazu und auch News die Google herausgibt bemüht man auch diesen Vergleich zu Pinterest – oder auch zu anderen Diensten wie Flipboard. Wo man versucht Content zu aggregieren, zusammenzuführen – das auf der einen Seite manuell, aber halt auch durch eine gewisse Art künstliche Intelligenz. Es wirkt ein bisschen wie ein neues Experiment aus dem Google Labor.

Sven

Ja, genau. Man kennt es aus der Vergangenheit, es gibt unglaublich viele Services die im Beta-Status sind – oder jahrelang im Beta-Status waren und dann auch einfach wieder sterben. Google experimentiert sehr viel, sie probieren Sachen aus und irgendwann werden die vielleicht wieder begraben. Ich glaube, bei diesem Thema ist es gerade dieses Besondere, wenn man es vergleicht mit Pinterest, das eben Machine Learning mit herangezogen wird. Das Ganze funktioniert so, dass ich mich vorher aber auch bei Google anmelden muss. Die Informationen werden meiner Person, mir selber, auch zugeschrieben. Google lernt dort extrem gut und immer besser, welche Themen mich als Person interessieren. Weil: ich lege das Thema selber an, kuratiere die Inhalte, und das, was via Machine Learning hinzugefügt wird, organisiere ich dann auch wieder: Interessiert es mich / interessiert es mich nicht. Und so baut Google ein sehr starkes Wissen über mich und meine Interessen einfach auf und da landen neben, Videos, Bildern und Texten dann auch Amazon Links oder Produkt Vorschläge.

Sebastian

Oder Informationen aus Google Mail oder ähnliches landeten da drin. Klingt eher nach einem Vehikel das Google einsetzen möchte, seine eigene Datenbasis aufzubauen, die Kenntnis noch stärker über den User zu stärken und einfach noch mehr wissen zu haben.

Was ich ein bisschen schwierig finde: es macht den Anschein, das Google das System selber nicht erklären kann. Man spricht einfach nur von Sammlung, man sagt aber nicht genau, was man sammelt. Es klingt einfach nur nach einem Vehikel das Google hier einsetzt, um das Wissen über den Benutzer noch weiter auszubauen.

Sven

So verstehe ich es aktuell auch. Und dabei hat das ganz natürlich eine gewisse Gefahr, weil ich mich natürlich die gesamte Zeit in meine eigene Filterblase befinde. Mein Interesse wird ja immer weiter verstärkt, ich werde immer tiefer in genau diese Themenblöcke, in diese Interesse hineingezogen. Das kann positiv sein – aber wenn ich mich natürlich mit den falschen Themen beschäftige, kann es natürlich auch sehr negativ sein. Da gibt es viele negative Beispiele.

Wir beobachten, ob das jemals den Beta-Status verlässt.

Sebastian

Sollte es soweit sein, schauen wir da noch einmal drauf. Wenn ihr nichts mehr davon hört, dann hat es den Beta-Status nicht verlassen.

Sebastian

Das soll es heute gewesen sein. An dieser Stelle noch einmal den obligatorischen Hinweis auf unsere Gruppen bei Facebook, aber auch bei LinkedIn.

Facebook: https://www.facebook.com/groups/25rdigital/
LinkedIn: https://www.linkedin.com/groups/13831808/

Lasst uns gerne über diese Themen dort weiter diskutieren. Auch nehmen wir dort weiterhin gerne Anregungen für weitere Themen auf. Wir freuen uns auf die Diskussionen und von daher – bis bald!

Sven:

Bis bald!

Die Gastgeber

25R Podcast

Sven Kramer (links) und Sebastian Karger (rechts)

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